Dieser Artikel befasst sich mit langfristigen Effekten neuer Steuerungsformen im Bil-dungswesen. Vor dem Hintergrund der radikalen Bildungsreformen in Richtung Standar-disierung, Qualitätssicherung durch Vermessung sowie staatliche Deregulierung, die in Deutsch¬land seit dem sogenannten PISA-Schock umgesetzt wurden, wird ein kritischer Blick in die USA geworfen, wo wesentlich längere Erfahrungen mit ähnlichen Steuerungs¬versuchen existieren. Hierbei werden Trends und Wirkungsmechanismen herausgearbeitet, die sich über verschiedene Reformwellen hinweg manifestiert haben. Dabei haben insbesondere die Hinwendung zur Evidenzorientierung und die Deregulierung der Bildungspolitik höchst problematische Effekte hervorgerufen. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen in den USA erscheinen die Hoffnungen, die in Deutschland in den Wirkungserfolg neuer Bildungssteuerung gesetzt werden, eher naiv und trügerisch. Vielmehr gilt es, eine realistischere und vorsichtigere Einschätzung zu gewinnen, um am Ende böse Überraschungen zu vermeiden.
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