Anlässlich der weltweiten Finanzkrise 2007ff. wird untersucht, wie sich eine zentrale Größe kapitalistischer Ökonomien – die Rentabilität oder Profitrate – seit 1970 in der Bundesrepublik Deutschland entwickelt hat. Die Untersuchung basiert zum einen auf Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) und zum anderen auf den von der Deutschen Bundesbank herausgegebenen Statistiken zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nichtfinanzieller Unternehmen. Im Ergebnis war sowohl die langfristige Rentabilität als auch die umfassendere Größe Kapitalproduktivität (Wertschöpfung zu Kapitaleinsatz) rückläufig. Nach VGR-Daten ist diese Entwicklung nach 1982 deutlich schwächer ausgeprägt, wenn nicht auf niedrigerem Niveau stabilisiert. Dies entspricht Ergebnissen aus anderen Staaten. Weiter wurde auf der Aktivseite der Unternehmensbilanzen der Deutschen Bundesbank eine deutliche Verschiebung zugunsten von Finanzanlagen zulasten von Sachanlagen festgestellt. Die Erträge aus Finanzanlagen konnten aber insgesamt den Abwärtstrend der Rentabilität auch nach dem Konzept der Unternehmensbilanzen nicht umkehren.
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