Kooperation wird häufig als ein selbstverständliches Merkmal von bürgerschaftlichem Engagement genannt, ist jedoch in diesem Kontext bislang nur wenig erforscht. Anhand von narrativen Interviews rekonstruiert der Beitrag die Rahmungen, mit denen (ehemalige) Engagierte ihren erlebten Kooperationen einen Sinn verleihen. Im Mittelpunkt der vergleichenden Analyse stehen zwei typische Darstellungsweisen von Kooperationsbeziehungen in Engagementerzählungen: Erstens zeigen sich Darstellungen eines gemeinsamen „Puzzelns“ an einem größeren Ganzen, bei dem die involvierten Menschen aufeinander angewiesen scheinen. Demgegenüber stehen zweitens Darstellungen von autonom erscheinenden Engagierten, deren rationales Abwägen und Handeln an das strategische Bewegen von „Spielsteinen“ erinnert. Beide Erzählweisen zeichnen Kooperationsbeziehungen als problematisch und sind durch einen kritischen Blick auf die anderen Engagierten geprägt. Daher plädieren wir für eine Perspektive auf die Relationen, Prozesse und Rahmenbedingungen des gemeinsamen Handelns im Engagement.
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