Das nächtliche Wir
Traumwissen und Traumkunst nach dem Jahrhundert der Psychologie
Zusammenfassung
Print-ISBN ISBN Titel Untertitel Autor Hrsg Reihe Band Auflage Erscheinungstermin Seitenzahl Preis Print Faktor Sachgebiet Sachgebiet Text Paket Abstract Schlagworte 978-3-8353-5162-2 978383534839-4 Hans Rosenberg Ein Historikerleben und die ganze deutsche Geschichte Maubach, Franka Beiträge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts 30 1 27.11.2024 456 40,00 1 SB050000 Geschichte PR0204 "Die Biographie eines bedeutenden Historikers als Studie zur Geschichte der intellektuellen Figur des »deutschen Sonderwegs«. Hans Rosenberg (1904-1988) gilt als Vordenker der Sozialgeschichte und prominenter Vertreter der These vom »deutschen Sonderweg«. Seit den siebziger Jahren machte sich vor allem Hans-Ulrich Wehler um das Werk des in die USA emigrierten Wissenschaftlers verdient, der in den letzten Tagen der Weimarer Republik in Köln habilitiert worden war. Mit Rosenbergs »Wiederentdeckung« verbunden war allerdings auch eine gewisse Vereinnahmung seiner Deutung der deutschen Geschichte für die Bielefelder Schule der »historischen Sozialwissenschaft«. Dass Rosenbergs Arbeiten in dieser Verortung nicht aufgehen, zeigt Franka Maubach: Gerade in Zeiten multipler Krisen wollte Rosenberg die Vergangenheit umfassend verstanden wissen – nicht nur sozial- und wirtschaftsgeschichtlich, sondern auch politik-, ideen- und kulturgeschichtlich. Dieser Anspruch auf die »ganze« Geschichte regt dazu an, Werk und Wirken von Hans Rosenberg jenseits von Schulen oder paradigmatischen Deutungen auf neue Weise zu betrachten." Exil;Geschichte;Geschichtswissenschaft;Historiker;Forschung;Wissenschaft;Deutschland;USA;SPD;Arbeiterbewegung;Weimarer Republik;Köln;Sozialwissenschaft;Sonderweg;Bielefelder Schule 978-3-8353-5326-8 978383534954-4 Ausgewählte Briefe I 1906-1927 Hennings, Emmy Kolp, Franziska;Richter, Thomas Emmy Hennings. Werke und Briefe. Kommentierte Studienausgabe 4,1 1 27.11.2024 522 34,00 1 SB130000 Sprach- und Literaturwissenschaft PR0302 "Emmy Hennings’ Briefe, ein entscheidender Teil ihres Lebenswerkes, werden nun mit allen Eigenheiten ungekürzt wiedergegeben. In ihren Briefen erleben wir Emmy Hennings in verschiedenen Rollen: als Ehefrau und Geliebte, als Mutter, Freundin, Schauspielerin, Autorin, Publizistin und Geschäftsfrau. Der erste Band dieser zweibändigen Briefausgabe enthält frühe Briefe, beginnend mit einer Ansichtskarte aus dem Jahre 1906 und endet 1927, im Todesjahr ihres Ehemanns Hugo Ball. Insgesamt werden in diesem Band rund 150 Briefe mit Stellenkommentaren versehen wiedergegeben. Unter den Adressat:innen sind Angehörige, Freunde sowie Kollegen, Verleger und Herausgeber; darunter befinden sich neben Hugo Ball und Tochter Annemarie u. a. Käthe Brodnitz, Hermann Hesse, Rudolf Junghanns, Carl Muth, Sophie Taeuber-Arp und Tristan Tzara. Es kommen Briefe an diverse Empfänger:innen aus den zwanziger Jahren hinzu und 1927 – in dichter Beschreibung – Briefe zu Krankheit und Tod von Hugo Ball. Zudem verdeutlichen Bitt- und Bettelbriefe die prekäre finanzielle Situation der Familie Ball-Hennings. »Die Studienausgabe […] ist der ernsthafte und gelungene Versuch, Emmy Hennings der Vergessenheit zu entreißen und ihr wieder ein Publikum zu verschaffen.« Manfred Orlick, literaturkritik.de " Literatur;Autorin;Dichter;Weimarer Republik;Erster Weltktrieg;Hugo Ball;Korrespondenzen;Dada;Dadaismus;Briefausgabe;Lyrik;Lebenswerk;Zwanziger Jahre 978-3-8353-5330-5 978383538472-9 Alfred Landecker Ein deutsch-jüdisches Leben 1884-1942 Prosinger, Annette 1 27.11.2024 228 24,00 1 SB050000 Geschichte PR0204 "Alfred Landeckers Leben veranschaulicht das Schicksal der damals überwiegenden Mehrheit der jüdischen Menschen im Deutschland des 20. Jahrhunderts Von der ostpreußischen Provinz in die Industriestadt im Südwesten des Landes: Es war ein weiter Sprung, zu dem sich Alfred Landecker kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs entschloss. Aufgewachsen in einer kinderreichen jüdischen Familie, die im Dorf Nordenburg eine Speditionsfirma betrieb, verlässt der junge Alfred die Region und zieht ins badische Mannheim. Nach Jahren an der Westfront arbeitet er als Prokurist in einer Eisenmaschinenfabrik, lernt seine katholische Frau Maria Geßner kennen und gründet eine Familie. Dann stirbt Maria 1928. Die Verfolgung durch die Nationalsozialisten bringt ihn und auch seine drei »halbjüdischen« Kinder in eine ausweglose Lage. 1942 wird Landecker mit dem Zug »nach dem Osten« deportiert und ermordet. Annette Prosinger zeichnet das Leben eines Mannes nach, der ein in jeder Hinsicht unauffälliges Leben führte: Alfred Landecker war keine berühmte Persönlichkeit des deutschen Judentums, keine Person des öffentlichen Lebens. Was Alfred Landecker während der NS-Zeit in Mannheim widerfuhr, veranschaulicht vielmehr die Ausgrenzung und Verfolgung, der die überwiegende Mehrheit der jüdischen Menschen damals in Deutschland ausgesetzt war. " Judentum;Holocaust;Familie;Biografie;Biographie;Judentum;Ostpreußen;Mannheim;Baden;Nationalsozialismus;Deportation;Shoah;Lebensweg 978-3-8353-5622-1 978383538595-5 Die leere Zentrale. Berlin, ein Bild aus dem deutschen Nachkrieg Eine literaturgeschichtliche Begehung Greite, Till 1 27.11.2024 622 59,00 1 SB130000 Sprach- und Literaturwissenschaft PR0212 "Ein vergessenes Stück Literaturgeschichte der Stadt Berlin Unter der Leitmetaphorik der leeren Zentrale wird erstmals nicht nur das Ruinenfeld des Nachkriegsberlin mittels eines stadtarchäologischen Zugangs erschlossen, sondern ein literaturgeschichtliches Terrain aus dem Schutt der Überlieferung geholt, das sich sukzessive als Denkfeld sui generis erschließt. Durch dieses Feld zieht sich ein epochaler Riss, der auf neuen Deutungswegen durchwandert wird, um, - u. a. anhand von Archivbeständen - übersehene wirkungsgeschichtliche Linien für ein anderes Verständnis der deutschen Nachkriegsliteratur zugewinnen. Im Zeichen der Neuorientierung wird Berlin als inoffizieller locus communis gedeutet, der von West und Ost - wie vom Exil - als Suchpunkt für persönliche wie geschichtliche Erfahrungen angesteuert wurde. Der Ort brachte so unterschiedliche Schriftsteller:innen wie Wolfgang Koeppen, Günther Anders, Marie Luise Kaschnitz oder Peter Huchel ins Zwiegespräch. Zur Ausgrabung dieses Berliner Mosaiks aus poetischen Bruchstücken bedient sich die Arbeit eines eigenen hermeneutisch-phänomenologischen Verfahrens, das aus der Kraft des Unbegrifflichen, der Unhintergehbarkeit der Bilder und Erfahrungen jener Nachkriegsflaneure, ihre Befunde zieht." Hauptstadt;Trümmer;Literaturgeschichte;Exil;Zeitgeschichte;Nachkriegsliteratur;Nachkriegszeit;Trümmerfrauen;Archivbestand;Stadtarchäologie;Westdeutschland;Ostdeutschland 978-3-8353-5565-1 978383538598-6 Urkundenbuch des Stiftes St. Andreas zu Verden Band 2 Jarecki, Walter Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen / Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden 322/61 1 27.11.2024 539 39,00 1 SB050000 Geschichte PR0204 "Ein Kanonikerstift nach der Reformation Das Verdener Kollegiatstift St. Andreas wurde 1220 von Bischof Iso von Wölpe an der Pfarrkirche in unmittelbarer Nähe des Doms gegründet. Sein historischer Urkundenbestand bis 1558 wurde in Band 1 des Urkundenbuches veröffentlicht. Band 2 enthält in zuverlässiger Abschrift die weiteren Urkunden des Stiftes bis zu seiner Aufhebung in Folge des Westfälischen Friedens - darunter auch die Statuten, die sich das Stift 1620 neu gegeben hat. Zusätzlich werden zahlreiche aus den überlieferten Akten herangezogene Hinweise auf allerlei Rechtsgeschäfte des Stiftes in Form von Regesten wiedergegeben. Einen Schwerpunkt bilden dabei Hofübergaben (Meierbriefe) und Zehntangelegenheiten. Dadurch bietet der Band nicht zuletzt vielfältige Einsichtsmöglichkeiten in das ländliche Wirtschaftsleben im 16. und 17. Jahrhundert. Im Ganzen enthält der Band 687 Nummern. Hinzu kommen ein geschichtlicher Überblick, eine Vorstellung der Quellenbasis, editorische Hinweise sowie zwei ausführliche Register. Abbildungen von Siegeln und Notariatszeichen runden den Band ab. Er setzt die Reihe der niedersächsisch-bremischen Urkundenbücher fort, deren Herausgabe zu den langfristigen Arbeitsschwerpunkten der Historischen Kommission gehört." Urkunden;Diplomatik;Quellenkritik;Hilfswissenschaften;Verwaltung;Mittelalter;Frühe Neuzeit;Kirchengeschichte;Pfarrgemeinde;Wirtschaft;Rechtsfragen;Westfälischer Frieden 978-3-8353-5535-4 978383538670-9 Das nächtliche Wir Traumwissen und Traumkunst nach dem Jahrhundert der Psychologie Angeloch, Dominic; Guthmüller, Marie; Schmidt-Hannisa, Hans-Walter; Thomas, Kerstin 1 27.11.2024 320 38,00 1 SB070400 Kulturwissenschaft PR0216 "Zur Veränderung von Traumwissenschaft und Traumkunst seit 1950 angesichts der Verwissenschaftlichung von Traum und Virtual Reality: das träumende Selbst zwischen Individuum und Kollektiv Stand im Zentrum der Psychoanalyse seit Beginn des 20. Jahrhunderts die sprachlich vermittelte Deutung individueller Träume, so tritt in den Schlaflaboren der Neurowissenschaften, aber auch in den Traumstatistiken der experimentellen Psychologie das Interesse am individuellen Traum deutlich zurück. Seit dem Aufkommen hochimmersiver Medien wie Computerspielen und Virtual Reality können technisch erzeugte alternative Welten zugleich mit ähnlicher Intensität erlebt werden wie Träume. In dieser neuen Konstellation setzt sich der produktive Austauschprozess zwischen Wissenschaften und Künsten fort, wie er in den ersten beiden Bänden dieser Reihe unter dem Titel »Das nächtliche Selbst« für das »Jahrhundert der Psychologie« (1850–1950) beschrieben wurde. Dabei lässt sich in theoretischen Ansätzen, vor allem in Literatur und Film, in Videoinstallationen und VR-Anwendungen beobachten, dass nun zunehmend auch überindividuelle und kollektive Aspekte des Traums in den Blick rücken. Die Traumkultur der Gegenwart scheint so im Zeichen einer Verschiebung vom nächtlichen Selbst zum nächtlichen Wir zu stehen." Virtual Reality;Traum;Psychologie;Computerspiele;Psychoanalyse;Traumgeschichte;Neurowissenschaften;Kollektivität;Schlaf;Kunst 978-3-8353-5596-5 978383538671-6 Zeitzeugen, Zeitgenossen, Zeitgeschichte Die frühe NS-Forschung am Institut für Zeitgeschichte Bajohr, Frank; Brechtken, Magnus 1 27.11.2024 390 34,00 1 SB050000 Geschichte PR0204 "Als erste Einrichtung erforschte das Institut für Zeitgeschichte die NS-Diktatur – 75 Jahre nach seiner Gründung ist es Zeit für eine Bilanz. Das Institut für Zeitgeschichte wurde 1949 gegründet, um als erstes Institut überhaupt die nationalsozialistische Diktatur wissenschaftlich zu untersuchen. Bis heute gehört die Erforschung der NS-Zeit zu seinen Kernaufgaben. 75 Jahre nach ihrer Gründung ist die Einrichtung selbst Teil der Zeitgeschichte geworden. Die Beiträge analysieren kritisch die frühe NS-Forschung am Institut, benennen Erkenntnisse und Einsichten, Kontroversen und Konflikte, Leistungen und Fehler. Welche Schwerpunkte setzte das IfZ in der Forschung? Wie deuteten die damaligen Historiker den Holocaust? Welche Rolle spielten sie als Gutachter vor Gericht? Wie positionierten sie sich in öffentlichen Konflikten um die NS-Zeit? Tausende gutachterliche Anfragen an das Institut zeugten von einem enormen Aufklärungsinteresse einer Öffentlichkeit, in der gleichzeitig viele für ein Vergessen plädierten. Noch standen viele Quellenbestände nicht zur Verfügung, hingegen unzählige Zeitzeugen, deren »Zeugenschrifttum« vor allem Entlastungs-Narrative enthielt. Aus dem Inhalt: Klaus Große Kracht: »Bezeichnende Befangenheit«. Zeitzeugenbefragungen am Institut für Zeitgeschichte während der 1950er Jahre. Johannes Hürter: Von Generalsmemoiren zum »Wehrmachtsprojekt«. Wehrmachtsforschung und Militärgeschichte am IfZ. Thomas Breslauer: Ukrainischer Nationalismus vor Gericht. Ein Gutachten des IfZ im Prozess »Bandera gegen Brauner«." Nationalsozialismus;Shoah;Holocaust;Nachkriegszeit;Wissenschaft;Diskurs;Öffentlichkeit;Erinnerungskultur;Geschichtspolitik;Verdrängung;Adenauer;Oral History;Quellen;Reichstagsbrand;Helmut Krausnick;Fritz Tobias;Wehrmacht;Miltärgeschichte;Prozess;Auschwitz;Frankfurt;Wiedergutmachung;Rumänien;Ukraine;Bandera;Wiener Library 978-3-8353-5669-6 978383538690-7 Werke Band 3: Prosa Borchardt, Hermann Haarmann, Hermann; Hesse, Christoph; Laier, Lukas Hermann Borchardt. Werke 3 1 27.11.2024 663 49,00 1 SB130000 Sprach- und Literaturwissenschaft PR0302 "Eine kleine Sensation: Im Nachlass entdeckt, wird im Rahmen der Werkausgabe erstmals Hermann Borchardts zweiter Roman »Geschichte einer Edelfrau. Liebesroman aus deutscher Vergangenheit« präsentiert. Im Mittelpunkt des dritten Bandes der Werke Hermann Borchardts steht, neben kleinen Erzählungen, der Roman »Geschichte einer Edelfrau«, den die Herausgeber im Nachlass des Autors entdeckt haben. Von seinem ersten Roman »Die Verschwörung der Zimmerleute« war 1943 in New York eine gekürzte englische Übersetzung und erst 2005 der deutsche Originaltext erschienen. Dass Borchardt einen weiteren Roman abgeschlossen hatte, war bislang unbekannt. Die Edition dieses Werks ist eine kleine Sensation. In einem vordergründig historischen Roman, einer Liebesgeschichte aus dem deutschen Kaiserreich, erzählt Borchardt in heiterem Ton von einer Vergangenheit, die kommende Schrecken allerdings schon erahnen lässt. Ein Exilroman im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Werk, das er 1944 in New York vollendete, hatte Borchardt schon vor der Emigration begonnen und im Laufe von 12 Jahren an unterschiedlichen Orten immer wieder überarbeitet. Ediert werden in diesem Band auch Kapitel und Fragmente, die im Roman selbst keine Berücksichtigung fanden, und die Einblick in die Geschichte der »Geschichte einer Edelfrau« geben." Exilliteratur;literarische Entdeckung;Gesamtausgabe;Prosa;Vergangenheit;literarische Sensation;Nachlass;Nachlassentdeckung;Emigration;Geschichte einer Edelfrau;Edition 978-3-8353-5678-8 978383538694-5 Das achtzehnte Jahrhundert Manuskriptkulturen im Zeitalter des Buches Mergenthaler, May; Schäfer, Dennis Das achtzehnte Jahrhundert - Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts 48/2 1 27.11.2024 123 17,00 1 SB130000 Sprach- und Literaturwissenschaft PR0212 Die Zeitschrift erscheint seit 1987 halbjährlich und ist im Aufsatzteil im Wechsel aktuellen Themen gewidmet oder frei konzipiert. Im Rezensionsteil legt sie Wert auf aktuelle Besprechungen zu einem weit gefächerten Spektrum von thematisch repräsentativen und methodologisch aufschlussreichen Fachpublikationen. Entsprechend der interdisziplinären Ausrichtung der DGEJ enthält sie Beiträge aus allen Fachrichtungen. Aufklärung;Buchdruck;Rezensionen;interdisziplinäre Forschung;vom Manuskript zum Buch;Literaturkritik;Friedrich Schiller;Friedrich Schlegel;Topologie;Handschrift 978-3-8353-5687-0 978383538698-3 Johann Gottfried Herder Die Formation seines Werkes in Bückeburg 1771-1776 Brüdermann, Stefan; van Laak, Lothar Schaumburger Studien 80 1 27.11.2024 231 29,00 1 SB130000 Sprach- und Literaturwissenschaft PR0212 "Der Band vereinigt Vorträge aus verschiedenen Disziplinen, die zum 250. Jubiläum des Beginns von Johann Gottfried Herders »Bückeburger Zeit« gehalten wurden. Johann Gottfried Herder (1744–1803) kam am 27. April 1771 in Bückeburg an. Damit begann eine zwar kurze, aber überaus produktive und für die Entwicklung seines Werkes ebenso grundlegende wie folgenreiche Zeit. Während der fünf in Bückeburg verbrachten Jahre formten sich die zentralen Ansichten von Herders umfassendem und ganzheitlich-integrativem Interesse an Welt, Kultur und Geschichte. Seine akademische Preisschrift »Über den Ursprung der menschlichen Sprache« (1772) bietet einen umfassenden, anthropologisch bestimmten sprachphilosophischen Neuansatz. In seinen Abhandlungen über Ossian, Shakespeare und das Volkslied entwirft Herder ein neues, emphatisches Modell von (Welt-)Literatur. Einen Höhepunkt bildet schließlich die Schrift »Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit« (1774), in der Herder die aufgeklärt humanistische Idee profiliert, dass jede einzelne Kultur aus sich und ihrer Geschichte heraus zu verstehen sei. Eine von den Herausgebern organisierte Vortragsreihe würdigte 2021 bis 2023 in Bückeburg diese Zeitphase, die für das Verständnis Herders ebenso wichtig ist wie für die Bückeburger Kulturgeschichte. Abgerundet wird der Band durch eine Zusammenstellung von Texten Herders, die in einer Lesung von Ulrich Noethen präsentiert wurden. " 18. Jahrhundert;Aufklärung;Schaumburg;Philosophie;Literatur;Weimarer Klassik;sprachphilosophisch;Viergestirn von Weimar;Schriftsteller;Dichtung;Dichtkunst;Bückeburger Geschichtsphilosophie 978-3-8353-5722-8 978383538724-9 Schulen der Männlichkeit Internatserziehung und bürgerliche Gesellschaft in Großbritannien und Deutschland 1870-1930 Gerster, Daniel Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte 64 1 27.11.2024 573 46,00 1 SB050000 Geschichte PR0204 "Internate galten und gelten als »Schulen der Männlichkeit«. Daniel Gerster geht der Bedeutung dieses Konzepts, seinen Diskrepanzen und Wandlungen nach. Internate galten in den bürgerlich-protestantischen Gesellschaften des 19. und 20. Jahrhunderts als »Schulen der Männlichkeit«. Aus Sicht von Pädagogen und interessierten Eltern boten sie Jungen den Raum, ohne übermäßigen weiblichen Einfluss unter Aufsicht von Männern aufzuwachsen. Eine Erziehung zu Männlichkeit war von großer Bedeutung in einer Zeit, in der das Geschlecht die soziale Stellung einer Person grundlegend bestimmte. In Großbritannien schickten daher zahlreiche Eltern aus der middle class ihre Söhne auf Internate, während sich in Deutschland nur wenige bürgerliche Familien dafür entschieden. Daniel Gerster geht in seiner vergleichenden Studie der unterschiedlichen Bedeutung von Internaten in der britischen und deutschen Gesellschaft zwischen 1870 und 1930 nach. Er untersucht, wie sich in beiden Ländern Männlichkeitsideale in der Erziehung angesichts einer vermeintlichen »Krise des Mannes« wandelten, und fragt nach Gemeinsamkeiten, Unterschieden und Verflechtungen. Zugleich arbeitet er am Beispiel von ausgewählten Schulen wie der englischen Public School Harrow und dem deutschen Reforminternat Salem Diskrepanzen zwischen den Idealen und der Praxis vor Ort heraus und legt den Eigensinn offen, mit dem Internatsschüler sich gegenseitig zum Mann »erzogen« haben." Erziehung;Bürgertum;England;Deutsches Reich;Elite;Elitenforschung;Adel;Moderne;Geschlecht;Geschlechterforschung;Mann;Männer;Rollenbilder;Männlichkeitsideale 978-3-8353-5747-1 978383538740-9 Die Kunst der Resignation Karl Löwiths Briefe aus Italien Unverzagt, Malte Maria 1 27.11.2024 258 39,00 1 SB070400 Kulturwissenschaft PR0216 "Die Entwicklung der Denkmotive des Heidegger-Schülers Karl Löwith über Friedrich Nietzsche und Jacob Burckhardt zu einer »Kunst der Resignation« auf Grundlage seiner Italien-Briefe Karl Löwith (1897–1973) war als deutsch-jüdischer Philosoph der erste Schüler Martin Heideggers. Im japanischen und amerikanischen Exil entfaltete er eine kritische Philosophie der Geschichte. Deren Grundlage bildet die frühe Kunst der Resignation, die Löwith in Auseinandersetzung mit Nietzsche und Jacob Burckhardt vor allem während seiner Italien-Aufenthalte entwickelte. Entlang von dreizehn meist erstmals publizierten Briefen von 1924 bis 1936 lässt sich zeigen, wie der junge Löwith nach der italienischen Kriegsgefangenschaft sich zuerst am Denken Martin Heideggers orientiert, dem er nach seiner Promotion zu Nietzsche von Freiburg nach Marburg folgt. Es folgt ein Jahr der Selbstfindung in Italien, das Löwith auf den Spuren Jacob Burckhardts der rasenden Moderne in eine geschichtliche Kontemplation und kunstreiche Resignation entfliehen lässt. Die Abgrenzung von Martin Heidegger geschieht über Reflexionen zum Individuum, das im Mitmenschen sein Gegenüber sucht. Als Dozent in Marburg vertieft Löwith seine anthropologischen Studien. 1934 nutzt er ein Stipendium und entzieht sich dem politischen Druck nochmals nach Italien. In Rom spiegelt er seine skeptische Haltung in zwei großen Porträts von Nietzsche und Burckhardt, bis er Europa Ende 1936 verlässt. " Martin Heidegger;Hannah Arendt;Kriegsgefangenschaft;Friedrich Nietzsche;Edmund Husserl;Oswald Spengler;Philosophie;Thomas Mann;Italien;Karl Jaspers;Hans-Georg Gadamer;Exil;Briefkorrespondenz;Selbstfindung;Briefwechsel;Faschismus 978-3-8353-5748-8 978383538741-6 Nicht-Landschaften Zur Rezeption der Romantik bei Wolfgang Hilbig und Wolfgang Mattheuer Ehrler, Martin 1 27.11.2024 286 39,00 1 SB130000 Sprach- und Literaturwissenschaft PR0212 "In ihren Portraits von Industrielandschaften setzten Wolfgang Hilbig und Wolfgang Mattheuer auf ein ganz ähnliches Verfahren: eine Verkehrung romantischer Modi der Natur- und Landschaftsdarstellung. In den Werken des Schriftstellers Wolfgang Hilbig und des Malers Wolfgang Mattheuer bildet die Landschaft rund um Leipzig eine wichtige Konstante. Die seinerzeit vor allem durch die DDR-Braunkohleindustrie und ihren Raubbau zunehmend geschändete Gegend galt als eine der dreckigsten in ganz Europa. Ein dort zu Tage tretendes, zerrüttetes Mensch-Natur-Verhältnis war auch Sinnbild eines gescheiterten Staates und seines Systems. Von daher war eine künstlerische Auseinandersetzung mit ihr vor einem doppelten Hintergrund problematisch. Zum einen weil die Ausmaße der Zerstörung historisch unvergleichlich waren, zum anderen weil die ästhetische Kategorie der Landschaft zu DDR-Zeiten per se als eine politische verstanden werden musste. Hilbig und Mattheuer versuchten dem zu begegnen, indem sie in der Adaption und Revision der vor allem durch die Romantiker entwickelten Verfahren der Landschaftsdarstellung einen Zugang suchten, der beiden Problematiken Rechnung trug. " Caspar David Friedrich;Alte Abdeckerei;Romantikepoche;Leipziger Schule;Lausitz;Kunst;Leere Landschaften;Eduard Beaucamp;Zerstörung;Malerei;DDR;Braunkohle;Schriftsteller;Natur;Ostdeutschland 978-3-8353-5779-2 978383538764-5 Gedächtnis Streifzüge, Reflektionen, Bilder Draguhn, Adreas; Keazor, Henry; Reents, Friederike 1 27.11.2024 244 26,00 1 SB070400 Kulturwissenschaft PR0216 "Was ist das Gedächtnis? Das Buch vereint die Perspektiven von WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen, die sich selbst, die Gesellschaft und die ganze Welt in den Kontext ihrer Geschichte stellen. Gedächtnis ist ein Wort der Alltagssprache, aber auch vieler Fachsprachen. Psychologie, Hirnforschung und Psychiatrie befassen sich mit dem Gedächtnis, dessen Störanfälligkeit uns heute mehr denn je herausfordert. Aber nicht nur Individuen, auch Gesellschaften haben ein Gedächtnis, sie sind Produkt ihrer Geschichte, die stets präsent und wirksam ist. Auch der Verlust des kollektiven Gedächtnisses zieht tiefgreifende Störungen nach sich, die unsere Verortung und Verankerung in der Welt bedrohen. Und schließlich haben auch Tiere und Pflanzen ihre individuelle und evolutive Geschichte, ja sogar die Erde und das Weltall. Haben auch sie ein Gedächtnis oder verkörpern sie dieses? Sicher ist: Es gibt nicht ›das‹ Gedächtnis. Je genauer wir hinschauen, umso weniger nähern wir uns einer einheitlichen, allen Aspekten gerecht werdenden Definition. Dieses Buch versucht Antworten zu geben, indem es verschiedene Menschen mit ihren jeweiligen Perspektiven zu Wort, Bild und Klang kommen lässt. Ob Archäologe oder Gedächtnisforscherin, Sprachwissenschaftler oder Philosophin, Astronom oder Geographin, Theologe oder Schriftstellerin – jeder und jede hat eine individuelle, von Herkunft, Wissen, gesellschaftlicher Rolle und eigenen Erfahrungen geprägte Perspektive auf das, was wir Gedächtnis nennen." Mittelhochdeutsch;Linguistik;Physik;Zeit;Welt;Vergessen;Gedanken;Gehirn;Neurologie;Alter;Naturwissenschaft;Gewalt;Kunst;Kollektives Gedächtnis;Literaturwissenschaft;Nationalsozialismus;Judenvernichtung;Traum;Sammelband;Interdisziplinarität;Hirnforschung;Psychologie;Psyciatrie;Tiere;Pflanze;Evolution;Archäologie;Gedächtnisforschung 978-3-8353-9176-5 978383539770-5 Martialische Ästhetik Wie der Krieg zu einer Kunstform wurde Engberg-Pedersen, Anders 1 27.11.2024 205 30,00 1 SB070400 Kulturwissenschaft PR0216 "Das einundzwanzigste Jahrhundert ist Zeuge einer Militarisierung der Ästhetik, bei der Militäreinrichtungen die kreative Weltgestaltung der Kunst vereinnahmen und sie mit den zerstörerischen Kräften der Kriegsführung verschmelzen. In Martialische Ästhetik untersucht Anders Engberg-Pedersen die Ursprünge dieser Allianz und zeigt auf, dass die heutige kreative Kriegsführung lediglich eine historische Entwicklung fortsetzt. Die Entstehung der Kriegsästhetik geht auf eine Reihe von Erfindungen, Ideen und Debatten im achtzehnten und frühen neunzehnten Jahrhundert zurück. Schon damals übernahmen militärische Denker und Erfinder Ideen aus dem Bereich der Ästhetik über das Wesen, den Zweck und die Kraft der Kunst und formten sie zu innovativen Militärtechnologien und -theorien um. Krieg wurde nicht nur als praktische Kunst, sondern auch als ästhetische Form konzipiert. Das Buch zeigt, wie militärische Diskurse und frühe Kriegsmedien wie Sternkarten, Horoskope und das preußische Kriegsspiel mit Ideen von Kreativität, Genie, Philosophie und ästhetischen Theorien (von Denkern wie Leibniz, Baumgarten, Kant und Schiller) verwoben wurden, um die Entstehung einer kriegerischen Ästhetik nachzuzeichnen. Mit seinem historischen und theoretischen Ansatz bietet Martialische Ästhetik eine neue Perspektive für das Verständnis des Krieges im einundzwanzigsten Jahrhundert. " Militärgeschichte;Kriegsführung;Militärtechnologie;Kriegsgeschichte;Clausewitz;Mediengeschichte;WarGames;Kriegsmedien;Philosophie 978-3-8353-5625-2 978383538634-1 Was wahr ist Über Gewalt und Klima Emcke, Carolin Wuppertaler Poetikdozentur für faktuales Erzählen 1 28.02.2024 124 20,00 1 SB130000 Sprach- und Literaturwissenschaft PR0302 "Ein Plädoyer für die Ethik des Erzählens und das Denken in Utopien Wie lässt sich von Gewalt erzählen? Wie lässt sich von Erfahrungen erzählen, die alle moralischen Erwartungen, was Menschen einander antun können, außer Kraft setzen? Mit welcher Behutsamkeit, welcher Diskretion und welcher Empathie muss nach einer Sprache gesucht werden im Kontext von Krieg und Gewalt? Carolin Emcke fragt nach der Ethik des Erzählens trotz allem. Für sie ist die Suche nach dem, was wahr ist, immer eine, die auch die eigene Rolle befragt. Wer über Gewalt und Trauma schreibt, muss auch über das schreiben, was als normativer Kern unangetastet bleibt: die menschliche Würde. Wer schreiberisch über das nachdenkt, was wahr ist, wer dabei vor allem über Gewalt nachdenkt und wie sie Menschen versehrt, muss auch über die Gewalt der Klimakrise sprechen: Welche Rolle spielt faktuales Erzählen beim Erzählen von Klimadiskursen? Für Emcke muss sich die Suche nach der Wahrheit im Angesicht der Klimakatastrophe in verschiedene Richtungen aufmachen. Nach rückwärts: Was ist geschehen und wer ist dafür verantwortlich? Aber auch nach vorwärts: Diese Suche nach der Wahrheit im Kontext der Klimakrise muss auch zeigen, was sein wird, sie muss Möglichkeitsräume öffnen und kartographieren. »Was wahr ist« ist ein Plädoyer für die Ethik des Erzählens und das Denken in Utopien." Krisenregion;Krieg;Journalismus;Philosophie;Schreiben;Apokalypse;Zukunft;Moral;Würde;Menschlichkeit;Faktuales Erzählen;Wahrheit;Vergangenheit;Zukunft;queer;Ethik;Utopie;Poetikvorlesung
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Virtual Reality Traum Psychologie Computerspiele Psychoanalyse Traumgeschichte Neurowissenschaften Kollektivität Schlaf Kunst- 7–46 Einleitung 7–46
- 169–318 2. Traum und Virtualität 169–318