Im Zweifel die Mitte
Zur Bedeutung des Ankereffekts in Vergleichsgesprächen vor Zivilgerichten
Zusammenfassung
Bei schwierigen Entscheidungen tendieren wir dazu, begrenzt rationalen Faustregeln, sogenannten Heuristiken, zu folgen. Wenn wir beispielsweise Schätzungen zu uns unbekannten Themen abgeben müssen, orientieren wir uns an Umgebungsinformationen, selbst wenn diese zusammenhanglos sind. Dorian Schmelz untersucht die Auswirkungen dieses Ankereffekts auf die Streitparteien eines Zivilprozesses, indem er die Teilnehmenden einer empirischen Studie, darunter über 60 österreichische Berufsrichter:innen, mit einem fiktiven Fall konfrontiert, für den eine einvernehmliche Lösung gefunden werden soll. Doch sind Richter:innen aufgrund ihrer fachlichen Qualifikation und berufsmäßigen Neutralität tatsächlich weniger beeinflussbar?
Abstract
When making difficult decisions, we tend to follow limited rational rules of thumb, so-called heuristics. For example, when we have to make estimates on topics that are unknown to us, we are guided by environmental information, even if it is incoherent. Dorian Schmelz examines the effects of this anchor effect on the litigants of civil proceedings by confronting the participants of an empirical study, including over 60 Austrian professional judges, with a fictitious case for which an amicable solution is to be found. But are judges really less susceptible to influence due to their professional qualifications and professional neutrality?
Schlagworte
Ankereffekt Ankerindex Berufsrichter Heuristik Midpoint Effect Österreich österreichisches Zivilverfahrensrecht Vergleichsweg Zivilprozess Zivilrechtssache Zivilverfahren Zivilverfahrensrecht Young Academics Verhandlungswesen Verhandlungskenntnisse Verhandlung Anchoring Bias Anchoring Effect Neutralität Gerichtsverfahren Urteilspraxis Entscheidungsheuristiken- 1–8 1 Einleitung 1–8
- 167–172 7 Schlussfolgerungen 167–172
- 173–180 8 Glossar 173–180
- 181–194 9 Literaturverzeichnis 181–194
- 195–198 10 Anhang 195–198