Negative Feststellungsklage und Verjährungshemmung
Zusammenfassung
Der Einfluss einer negativen Feststellungsklage auf die Verjährung des mit ihr bestrittenen Anspruchs wird von der Rechtsprechung mit der Begründung verneint, dass hier nicht der Gläubiger, sondern der Schuldner die Klage erhebt. Dies hat zur Folge, dass der in Rede stehende Anspruch trotz des gerichtlichen Verfahrens verjähren kann. Um dem entgegenzuwirken, ist der Gläubiger aus Sicht der Rechtsprechung gehalten, eine eigene Klage zu erheben, die den Anforderungen des § 204 Abs. 1 Nr. 1 BGB genügt. Die Arbeit zeigt auf, warum dieses Konstrukt weder auf materiellrechtlicher noch auf prozessualer Ebene zu überzeugen vermag, und untersucht zudem die Gangbarkeit des höchstrichterlichen Lösungswegs im Rahmen grenzüberschreitender Sachverhalte.
Abstract
According to German courts, only the creditor can suspend the statute of limitations of claim by filing a suit. A negative declaratory action filed by the debtor, asserting that the claim does not exist, has no influence on the statute of limitations of said claim under current German case law. Thus, the statute of limitations can apply even though a court case is still pending. To prevent this, the creditor must file his own suit. The dissertation shows that this case law is not persuasive and neither follows from substantive nor procedural law. In addition, the dissertation examines whether the case law can produce feasible results in cross-border cases.