Gab es 1968?
Eine Spurensuche
Zusammenfassung
Keine neue Nacherzählung, sondern eine Frage, nämlich die, ob es „1968“ gegeben hat, ist Gegenstand dieses Essays. Natürlich hat es das Jahr 1968 gegeben. So wie auch die damit verknüpfte Studentenbewegung stattgefunden hat. Aber war „1968“ wirklich der Umschlagpunkt, der eine verkrustete, unbewegliche Welt in eine offene Zukunft geführt hat? Jedenfalls ist der Mythos „1968“ ein Erzählanlass, dem auf den Grund gegangen werden muss. Denn was für individuelle Biografien gilt – dass sie sich eingängiger erzählen lassen anhand eines kritischen, alles ändernden Ereignisses –, gilt auch für die Nacherzählung von gesellschaftlichen Entwicklungen: Wenn es einen Kairos gibt, den entscheidenden Moment, durch den das chronologische Nacheinander beeinflussbar ist, lässt sich – im Nachhinein – alles erklären. Da aber auch solche vermeintlichen Plötzlichkeiten nicht einfach vom Himmel fallen, sind auch sie erklärungsbedürftig. Zu klären ist, welche gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen und Veränderungen „1968“ möglich gemacht haben. Ob „1968“ Ursache oder Effekt von Veränderungen war. Und was davon geblieben ist.
Schlagworte
68er Mythos 1968 Gesellschaftskritik Protestkultur Studentenbewegung Aufbruch Generationenkonflikt Antiautoritarismus- 5–6 Vorwort 5–6
- 7–12 Einstieg 7–12
- 13–55 Warum 1968? 13–55
- 56–100 Eine linke Bewegung? 56–100
- 101–123 Dauerreflexion 101–123
- 124–148 Dauermoralisierung 124–148
- 162–185 Dauerberieselung 162–185
- 186–216 Dauerpose – nach 68 186–216
- 217–232 Anmerkungen 217–232