Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage, wie religiöse Phänomene in der internationalen Politik gegenwärtig angemessen konzeptualisiert werden können. Prägend sind heute hierbei Ansätze wie der von Jürgen Habermas, die mit bestimmten Unterscheidungen aus der liberalen Tradition operieren. Wir zeigen zunächst die Schwächen solcher Ansätze auf, vor allem was ihre Konsequenzen für das Verständnis islamistischer Akteure angeht. Stattdessen versuchen wir postmoderne Ansätze, insbesondere die Arbeiten von Jacques Derrida, als angemesseneres Religionsverständnis vorzustellen und ihre Stärken zu plausibilisieren. Dies illustrieren wir anhand der Analyse zweier Bekennervideos von konvertierten dāʿish-Kämpfern aus Deutschland bzw. Kanada. In der Selbstnarration der beiden Kämpfer zeigen sich die Interdiskursivität liberaler und islamischer Erzählstränge sowie die in der Religion angelegten Spannungsverhältnisse, zwischen deren Polen die diskursiven Konstruktionen von dāʿish oszillieren.
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