Höher qualifizierte Angestellte als Lebenskraftkalkulierer - Eine Herausforderung für die betriebliche Alterspolitik

Michael Behr; Anja Hänel

doi:10.5771/0342-300X-2013-2-98

Contents
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- 76–76 Alles muss raus: Die politische Logik des "Potenzials" Stephan Lessenich Stephan Lessenich 76–76
- 77–88 Vorstellungen von Lohngerechtigkeit in West- und Ostdeutschland und in der Ukraine Katrin Auspurg, Ksenija Gatskova, Thomas Hinz Katrin Auspurg, Ksenija Gatskova, Thomas Hinz 77–88
- 89–97 Statusinkonsistenz revisited! Prekarisierungsprozesse und soziale Positionierung Natalie Grimm Natalie Grimm 89–97
- 98–106 Höher qualifizierte Angestellte als Lebenskraftkalkulierer - Eine Herausforderung für die betriebliche Alterspolitik Michael Behr, Anja Hänel Michael Behr, Anja Hänel 98–106
- 107–116 Betriebsübergreifender Personaleinsatz: Arbeitgeberzusammenschlüsse und tarifvertragliche Arbeitnehmerüberlassung Markus Hertwig, Johannes Kirsch Markus Hertwig, Johannes Kirsch 107–116
- 117–125 Tarifpolitischer Jahresbericht 2012 - Höhere Tarifabschlüsse und Erfolge bei Leiharbeit und Ausbildung Reinhard Bispinck Reinhard Bispinck 117–125
- 126–132 WSI-Mindestlohnbericht 2013 - Anhaltend schwache Mindestlohnentwicklung in Europa Thorsten Schulten Thorsten Schulten 126–132
- 133–143 Langzeitkonten - überschätzte Erwartungen einer biografieorientierten Zeitpolitik? Hartmut Seifert, Angelika Kümmerling, Arnold Riedmann Hartmut Seifert, Angelika Kümmerling, Arnold Riedmann 133–143
- 144–148 Werkvertragsunternehmen: Outsourcing auf dem Betriebsgelände Hartmut Klein-Schneider, Kai Beutler Hartmut Klein-Schneider, Kai Beutler 144–148
- 149–151 Kapitalismus im Wachstumsdilemma. Die Verdrängung der ökologischen Krisendimension und ihre Folgen Klaus Dörre Klaus Dörre 149–151
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WSI-Mitteilungen , page 98 - 106

Höher qualifizierte Angestellte als Lebenskraftkalkulierer - Eine Herausforderung für die betriebliche Alterspolitik

Autoren

Michael Behr Anja Hänel

DOI
- doi.org/10.5771/0342-300X-2013-2-98
- ISSN: 0342-300X
- ISSN online: 2942-3554
Zusammenfassung

Dass die gesetzliche sukzessive Heraufsetzung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre für insbesondere physisch stark belastete Beschäftigtengruppen ein Problem ist, wurde bereits mehrfach problematisiert. Der Beitrag lenkt den Blick auf eine Beschäftigtengruppe, die mit Blick auf die Verlängerung der Lebensarbeitszeit vielfach als unproblematisch galt: die höher qualifizierten Angestellten. Auf der Grundlage einer empirischen Pilotstudie muss konstatiert werden, dass gerade höher qualifizierte Angestellte als Folge einer feststellbaren Arbeitsverdichtung ständig unter einem hohen Leistungsdruck stehen; sie benötigen mit zunehmendem Alter längere Regenerationszeiten und klagen über zu wenig freie, selbstbestimmte Zeit. Zugleich machen sie sich Sorgen um ihre Gesundheit und die Lebensqualität nach dem Renteneintritt. In Reaktion auf diese Zumutungen planen sie – so das Befragungsergebnis – einen klar konturierten Ausstieg aus dem Erwerbsleben – und zwar deutlich vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter. Die Betriebe müssen folglich mit den qualifizierten Angestellten über deren dritte Lebensphase in Verhandlung treten und deutlich mehr alternsgerechte Arbeitsbedingungen anbieten, wenn sie diese, auch mit Blick auf den Fachkräftemangel wichtige Beschäftigtengruppe länger im Betrieb halten wollen.
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