Gestiegene Anforderungen in der Ausbildung und auf dem Arbeitsmarkt werden häufig als Begründung für den eingeschränkten Zugang von Hauptschülerinnen und Hauptschülern zum Ausbildungsmarkt angeführt. Ob das Erlernen eines Ausbildungsberufs heute tatsächlich schwieriger ist als früher, ist jedoch nicht bekannt. Dieser Beitrag liefert erste empirische Anhaltspunkte. Mittels einer historisch-vergleichenden, qualitativen Inhaltsanalyse bundesweit gültiger Ausbildungsordnungen für die Ausbildung im dualen System wird gefragt, ob das Anforderungsniveau in relevanten Berufen komplexer geworden ist. Für einige Ausbildungsberufe sind zwar deutliche Wandlungsprozesse nachzuvollziehen, ein allgemeiner Trend ist jedoch nicht feststellbar. Hervorzuheben ist zudem, dass ein komplexeres Anforderungsniveau nicht bedeuten muss, dass Hauptschülerinnen und Hauptschüler keinen Ausbildungsplatz in entsprechenden Berufssegmenten finden. Gleichermaßen lassen sich dauerhaft angehobene schulische Zugangsvoraussetzungen für attraktivere Berufssegmente nicht universell über gestiegene Anforderungen erklären.
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