Nutzerinnen und Nutzer sozialpolitischer Errungenschaften treten nicht nur als Leistungsempfänger oder Konsumenten auf. Sie können auch als Bürgerinnen und Bürger an der Ausgestaltung dieser Leistungen mitwirken bzw. diese beeinflussen. Der Beitrag untersucht die Mitgestaltung kommunaler Sozialpolitik durch zivilgesellschaftliche Interessenvertretungen anhand von Seniorenvertretungen in vier mittelgroßen Städten, wovon zwei in Ostdeutschland liegen. Ausgehend von Albert Hirschmans Exit/Voice-Konzept wird gefragt, welche Spielräume Seniorenvertretungen in der Gestaltung kommunaler Sozialpolitik haben, in welchen Bereichen sie Voice ausüben, d.h. Unzufriedenheit mit dem Status quo kundtun, und welche Zielsetzung diese Voice-Ausübung hat. Es wird gezeigt, dass Seniorenvertretungen kommunale Sozialpolitik vor allem im Bereich der freiwilligen Aufgaben beeinflussen können und insbesondere in der Lage sind, neue Impulse in die kommunalpolitischen Debatten zu bringen, während ihr Potenzial, kommunalpolitische Entscheidungen zu verhindern, eher gering ist.
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