Technik in einer fragilen Welt
Die Rolle der Technikfolgenabschätzung
Zusammenfassung
Die heutige Welt ist hoch differenziert, wird aber auch häufig als fragil und verwundbar wahrgenommen. Die ökonomische Globalisierung, die Auflösung kultureller Traditionen, das Denken in Netzwerken statt in Hierarchien und die Herausforderung des menschlichen Selbstverständnisses durch die Lebenswissenschaften tragen wesentlich zu dieser Wahrnehmung bei. Aktuelle Entwicklungen in der Bio-, Gen-, Nano- und Medizintechnik sowie der Hirnforschung bringen ungeahnte neue Möglichkeiten hervor, machen die moderne Gesellschaft und ihre Individuen – subjektiv wie objektiv – aber auch verletzlich und angreifbar. Technikfolgenabschätzung (TA) versteht es als ihre Aufgabe, diese Entwicklungen durch wissenschaftliche Analyse in ihren Wissens- und Werteaspekten besser zu verstehen, die sozialen Folgen frühzeitig zu erkennen und Strategien der Technikgestaltung unter den Rahmenbedingungen der »fragilen Welt« aufzuzeigen. Basierend auf diesem TA-Verständnis und ausgehend von der »Nachfrageseite« Politik und Wirtschaft stellen renommierte Wissenschaftler/innen in diesem Band aktuelle Trends der Technikfolgenforschung vor. Sie widmen sich einer breiten Palette von Gegenwartsproblemen, die nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Politik, die Wirtschaft und die Bürger/innen beschäftigen.
- 1–10 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–10
- 11–12 Vorwort 11–12
- 13–22 Einleitung und Überblick 13–22
- 25–76 Teil I: „Die Nachfrageseite der TA“ 25–76
- 25–34 Blick hinter den Horizont. Innovations- und Technikanalyse als strategisches Instrument der Forschungspolitik 25–34
- 33–42 Technikfolgenabschätzung am Europäischen Parlament 33–42
- 43–52 Technikgestaltung in einer modernen Gesellschaft 43–52
- 53–76 Technology Assessment und ihre zukünftige Rolle für die FTI-Politik 53–76
- 79–202 Teil II: „Fragilität des Individuums“ 79–202
- 79–92 From chance to choice? Selbstverhältnis und Verantwortung im Kontext biomedizinischer Körpertechniken 79–92
- 91–100 Inwiefern können Eingriffe in das Gehirn die personale Identität bedrohen? 91–100
- 101–110 Moderne Neurowissenschaften und das menschliche Selbstverständnis 101–110
- 111–120 Biofakte. Die technikphilosophischen Probleme der lebenden Artefakte für die fragile Anthropologie des Menschen 111–120
- 121–132 Converging Technologies. Verbesserung menschlicher Fähigkeiten durch emergente Techniken? 121–132
- 133–142 Patchwork-Medizin. Zur Inkorporationsproblematik in der Organtransplantation und der wachsenden Disponibilität des Körpers 133–142
- 143–152 Der Embryo in der Statusdebatte als ein Symbol für die Angst vor der ökonomisch-technischen Verfügbarkeit des Menschen 143–152
- 153–162 Fragilität oder Stabilität? Die Gendiagnostik aus Patientensicht 153–162
- 163–172 Der Patient im Spiegel des technischen Wandels der Arzneimittelversorgung 163–172
- 173–182 Verbraucherschutzpolitik in einer globalisierten Welt 173–182
- 183–192 Ubiquitous Computing als subjektzentrierte Technikvision 183–192
- 193–202 enetische personale Identität und die gentechnische Verbesserung des Menschen. Die normative Beurteilung gentechnisch verbessernder Eingriffe vor dem Hintergrund einer Analyse personalen Selbstverstän... 193–202
- 205–326 Teil III: „Fragilität der Gesellschaft“ 205–326
- 205–216 Die gesellschaftliche Kontrolle neuer Erkenntnisse? Zur Wissenspolitik in demokratischen Gesellschaften 205–216
- 215–220 Governance und Partizipation. Ein Diskussionsbeitrag zur Legitimation politikberatender TA 215–220
- 221–228 Science Assessment als Wissenschaftsmediation und reflexive Wissenspolitik 221–228
- 229–244 Technikcharakterisierung als Ansatz einer vorsorgeorientierten prospektiven Innovations- und Technikanalyse 229–244
- 245–254 Klimarisiken – Anpassung oder Vermeidung? 245–254
- 255–266 Sustainability Foresight. Reflexive Gestaltung von Transformationsprozessen in deutschen Versorgungssystemen 255–266
- 267–276 Präimplantationsdiagnostik zwischen Verbot und Marktfreigabe. Praxis und Regulierung der PID im Ländervergleich 267–276
- 277–284 Gesellschaftliche Gefährdungspotenziale durch Vernetzungsprozesse 277–284
- 285–294 Computersimulation als Werkzeug der Technikentwicklung. Eine spezifische Form der Generierung von Wissen und die Stabilität von Technostrukturen 285–294
- 295–304 Neue Medien als demokratiefördernde Plattformen. Online-Deliberation auf dem Prüfstand 295–304
- 305–314 Neue Informations- und Kommunikationstechnologien aus Sicht des Vorsorgeprinzips 305–314
- 315–326 Privatsphäre – Ein Grundrecht ohne Schutz? 315–326
- 329–462 Teil IV: „Technikgestaltung in einer fragilen Welt“ 329–462
- 329–342 Technikgestaltung – Herausforderungen für Ausbildung, Forschung und Politikberatung 329–342
- 341–352 Governance in der Technikfolgenabschätzung. Eine Annäherung 341–352
- 353–362 Prospektive Gestaltung von Wissenschaft und Technik. Zum Umgang mit Fragilität und Ambivalenz 353–362
- 363–372 Vergleichende Risikobewertung 363–372
- 373–382 Anforderungen und Chancen der Bioethik unter den veränderten Bedingungen einer digitalen Medienkultur. Eine philosophische Annäherung 373–382
- 383–392 Alternative Rationalitäten? Technikbewertung durch Laien und Experten am Beispiel der Biomedizin 383–392
- 393–404 Dialogprozesse und Politikberatung – praktische Erfahrungen bei Technik-Konflikten 393–404
- 405–418 Technik als ein Element in Konstellationen analysieren und entwickeln. Das interdisziplinäre Brückenkonzept „Konstellationsanalyse“ 405–418
- 419–436 ie Interdependenz von Technik und Recht – eine vernachlässigte TA-Perspektive. Konkretisiert am Beispiel der Transformation des Patentrechts vom technikfreisetzenden zum regulativen Recht in der Biopa... 419–436
- 437–446 Unternehmensprozesse – Potenziale für Technikfolgenabschätzung 437–446
- 447–454 Neue Technologien – Neue Gestaltungsmöglichkeiten? Politische Technikgestaltung in der Nanotechnologiepolitik 447–454
- 455–462 Die Rolle der TA als Impulsgeber für die Technikentwicklung 455–462
- 465–534 Teil V: Poster 465–534
- 465–470 eGovernment-Prozesse und Geschlechtergerechtigkeit? Eine Untersuchung von eGovernment-Portalen im Hinblick auf Informations- und Beteiligungsstrukturen 465–470
- 469–474 Neue Formen der Bürgerschaft in Europa? Laien und Experten im Diskurs um die Biomedizin 469–474
- 475–480 Messung von Nachhaltigkeit. Ein Instrument zur Beurteilung nachhaltiger Landschaftsplanung 475–480
- 481–488 Auswirkungen des Pervasive Computing auf die Gesundheit und die Umwelt. Ergebnisse einer TA-Studie 481–488
- 489–494 „Nature made the food the way it is“. Einfluss von Naturvorstellungen auf die Einstellung zur grünen Gentechnik in Deutschland und den USA 489–494
- 495–502 “Going back to our roots”. The role of nature in risk perception and risk communication of GM foods 495–502
- 503–508 Zwischen Norm und Nutzer. Entscheidungsunterstützung durch Ökobilanzen? 503–508
- 509–516 Innovation of Governance – How do new policies develop and become implemented? 509–516
- 517–522 „Form meets Content“. Risikokonstruktionen in partizipativen Verfahren der Technikfolgenabschätzung 517–522
- 523–528 Verwaltungsinformatisierung, Vernetzung und kommunale Planungsprozesse. Eine Mikro-Analyse des Electronic Government 523–528
- 529–534 Die Kluft zwischen Wissen und Handeln. Hemmnisse und Defizite bei der Realisierung von nachhaltigen Sanierungen im Baubestand 529–534
- 535–540 Autorenverzeichnis 535–540