Nationaler Steuerwettbewerb
Eine rechtsvergleichende Analyse des bundesstaatlichen Steuerwettbewerbs in der Schweiz, den Vereinigten Staaten von Amerika und der Bundesrepublik Deutschland
Zusammenfassung
Aus deutscher Sicht ist das Konkurrieren um Steuersubstrat zwischen den einzelnen Gliedstaaten eines Bundesstaates ungewöhnlich. Dabei bringt ein solcher Wettbewerb viele Vorteile mit sich. Ökonomische Studien aus der Schweiz und den USA bestätigen dies. Juristisch ist das Modell des nationalen Steuerwettbewerbs bislang jedoch kaum aufgearbeitet.
Die Untersuchung stößt in diese Lücke und analysiert erstmals den nationalen Steuerwettbewerb aus juristischer Perspektive. Dazu werden die klassischen Steuerwettbewerbsländer der Schweiz und der USA herangezogen und unter verschiedenen Kriterien mit dem deutschen Steuersystem verglichen. Neben verfassungsrechtlichen Aspekten werden dabei vor allem auch solche der einfachrechtlichen Umsetzung und Anwendung aufgezeigt. Verschiedene Tabellen machen zudem die unterschiedlichen Steuerbelastungen in den einzelnen Gliedstaaten deutlich. Reformanregungen für ein wettbewerbsorientierteres deutsches Steuersystem runden das Werk ab.
- 2–12 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–12
- 13–16 Abkürzungsverzeichnis 13–16
- 17–32 Einleitung 17–32
- 17–22 A. Ausgangslage 17–22
- 22–24 B. Gegenstand und Ziel der Arbeit 22–24
- 24–29 C. Methode der Arbeit 24–29
- 29–32 D. Gang der Untersuchung 29–32
- 33–52 1. Kapitel: Das Phänomen nationaler Steuerwettbewerb 33–52
- 33–40 A. Theorie des nationalen Steuerwettbewerbs 33–40
- 33–37 I. Steuerwettbewerbsbefürwortende Theorien 33–37
- 37–40 II. Steuerwettbewerbsablehnende Theorien 37–40
- 40–51 B. Empirie des nationalen Steuerwettbewerbs 40–51
- 40–43 I. Wohnortwahl 40–43
- 43–44 II. Standortwahl 43–44
- 44–45 III. Strategischer Steuerwettbewerb 44–45
- 45–46 IV. Umfang der Staatsfinanzen 45–46
- 46–47 V. Wohlfahrtsstaat 46–47
- 47–47 VI. Verschuldung 47–47
- 47–48 VII. Wirtschaftsentwicklung 47–48
- 48–49 VIII. Effizienz des öffentlichen Leistungsangebots 48–49
- 49–51 IX. Politische Innovation und öffentliche Bewertung 49–51
- 51–52 C. Zusammenfassende Bewertung 51–52
- 53–260 2. Kapitel: Rechtliche Rahmenbedingungen des nationalen Steuerwettbewerbs in den Vergleichsländern 53–260
- 53–125 A. Schweiz 53–125
- 53–58 I. Bundesstaat 53–58
- 1. Entstehung
- 2. Heutige Erscheinung
- 3. Kompetenzverteilung
- 58–66 II. Steuerhoheit 58–66
- 1. Allgemeine Aufteilung
- 2. Bund
- 3. Kantone
- 4. Steuerharmonisierungsgesetz
- 66–81 III. Instrumentarium im Steuerwettbewerb 66–81
- 1. Steuern vom Einkommen und Vermögen natürlicher Personen
- a) Einkommensteuer
- b) Vermögensteuer
- 2. Steuern vom Gewinn und Kapital juristischer Personen
- 3. Quellensteuer von bestimmten natürlichen und juristischen Personen
- 4. Grundstückgewinnsteuer
- 5. Besitz- und Aufwandsteuern
- 6. Erbschaft- und Schenkungsteuern
- 7. Gesamtsteuerbelastung
- 81–114 IV. Rechtliche Grenzen des Steuerwettbewerbs 81–114
- 1. Grundsätze der Besteuerung
- a) Allgemeinheit der Besteuerung
- b) Gleichmäßigkeit der Besteuerung
- c) Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit
- aa) Inhalt
- bb) Der Fall „Obwalden“
- 2. Rechtsgleichheitsgebot
- 3. Wirtschaftsfreiheit
- 4. Niederlassungsfreiheit
- 5. Vorschriften gegen ungerechtfertigte steuerliche Vergünstigungen (Art. 129 Abs. 3 BV)
- 6. Interkantonales Konkordat über den Ausschluss von Steuerabkommen
- a) Rechtsnatur, Entstehung und Inhalt
- b) Aufsicht und Sanktionen
- 7. Verbot der interkantonalen Doppelbesteuerung
- a) Historie und Geltungsbereich
- b) Inhalt
- c) Methode zur Vermeidung von Doppelbesteuerung
- d) Kollisionsnormen
- aa) Natürliche Personen
- bb) Juristische Personen
- cc) Gesichtspunkte bei der Schaffung von Kollisionsnormen
- 8. Bundestreue
- 114–120 V. Finanzausgleich 114–120
- 1. Ressourcenausgleich
- 2. Lastenausgleich
- 3. Auswirkungen auf den Steuerwettbewerb
- 120–125 VI. Zwischenergebnis 120–125
- 125–191 B. USA 125–191
- 125–131 I. Bundesstaat 125–131
- 1. Entstehung
- 2. Heutige Erscheinung
- 3. Kompetenzverteilung
- 131–140 II. Steuerhoheit 131–140
- 1. Verfassungsrechtliche Vorgaben
- 2. Tatsächliche Verteilung der Steuern
- 3. Steuerüberlappungen
- a) Vertikale Steuerüberlappungen
- b) Horizontale Steuerüberlappungen
- 140–158 III. Instrumentarium im Steuerwettbewerb 140–158
- 1. Einkommensteuern
- 2. Körperschaftsteuern
- a) Steuerpflicht
- b) Steuersätze
- 3. Umsatz- und Verbrauchsteuern
- 4. Grund- und Vermögensteuern
- 5. Nachlass-, Erbschaft- und Schenkungsteuern
- 6. Steuervergünstigungen
- 7. Gesamtsteuerbelastung
- 158–184 IV. Rechtliche Grenzen des Steuerwettbewerbs 158–184
- 1. Commerce Clause
- 2. „’Dormant’ Commerce Clause“
- a) Robbins v. Shelby County Taxing District
- b) Boston Stock Exchange v. State Tax Commission
- c) Bacchus Imports, Ltd. v. Dias
- d) New Energy Co. v. Limbach
- e) Cuno v. DaimlerChrysler Corp.
- f) Fazit
- 3. Due Process Clause
- 4. Prinzip des „fair apportionment“
- 5. Privileges and Immunities Clause
- 6. Equal Protection Clause
- 7. Freizügigkeit
- 8. Bundestreue
- 9. Einfachgesetzliche Regelungen
- 184–185 V. Finanzausgleich 184–185
- 185–191 VI. Zwischenergebnis 185–191
- 191–260 C. Deutschland 191–260
- 191–211 I. Bundesstaat 191–211
- 1. Entstehung
- a) Das Deutsche Reich von 1871 – Nationaler Steuerwettbewerb auf deutschem Boden
- aa) Steuerkompetenzverteilung
- bb) Vermeidung von Doppelbesteuerungen
- cc) Empirische Ergebnisse
- dd) Finanzausgleich
- b) Die Weimarer Republik – Rückbau des Steuerwettbewerbs
- c) Der Nationalsozialismus – Abschaffung des Steuerwettbewerbs
- d) Die Bundesrepublik Deutschland – Echtes Bekenntnis zum Bundesstaat?
- e) Fazit
- 2. Heutige Erscheinung
- 3. Kompetenzverteilung
- 211–229 II. Steuerhoheit 211–229
- 1. Allgemeine Aufteilung
- 2. Steuerertragshoheit
- 3. Steuergesetzgebungshoheit
- a) Ausschließliche Gesetzgebungskompetenz des Bundes
- b) Konkurrierende Gesetzgebungskompetenz des Bundes
- aa) Steuern, deren Aufkommen dem Bund ganz oder zum Teil zusteht
- bb) Voraussetzungen des Art. 72 Abs. 2 GG
- (1) Fortbestand der unter Art. 72 Abs. 2 GG a.F. bundesgesetzlich geregelten Steuern?
- (2) Dogma der gleichen Steuerbelastung im gesamten Bundesgebiet?
- cc) Steuererfindungsrecht
- c) Ausschließliche Gesetzgebungskompetenz der Länder
- d) Steuersatzungsrecht der Gemeinden
- 229–242 III. Instrumentarium im Steuerwettbewerb 229–242
- 1. Grunderwerbsteuer
- 2. Kommunaler Steuerwettbewerb
- a) Gewerbesteuer
- aa) Der Mindesthebesatz und seine Verfassungsmäßigkeit
- bb) Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 27.1.2010
- cc) Gegenwärtige Hebesatzpolitik
- dd) Vermeidung von Doppelbesteuerungen
- b) Grundsteuer
- 242–250 IV. Rechtliche Grenzen des Steuerwettbewerbs 242–250
- 1. Allgemeiner und besonderer Gleichheitssatz
- 2. Freizügigkeit
- 3. Grundsatz der Bundestreue
- 250–257 V. Finanzausgleich 250–257
- 1. Länderfinanzausgleich
- 2. Kommunaler Finanzausgleich
- a) Grundsätze
- b) Empirische Ergebnisse zum Gewerbesteuerwettbewerb
- 257–260 VI. Zwischenergebnis 257–260
- 261–278 3. Kapitel: Vergleich und Bewertung 261–278
- 261–262 A. Bundesstaat 261–262
- 262–265 B. Steuerhoheit 262–265
- 265–268 C. Instrumentarium im Steuerwettbewerb 265–268
- 268–274 D. Rechtliche Grenzen des Steuerwettbewerbs 268–274
- 268–270 I. Verbot steuerlicher Diskriminierungen aufgrund unterschiedlicher territorialer Herkunft 268–270
- 270–271 II. Freizügigkeit im gesamten Bundesgebiet 270–271
- 271–273 III. Innerstaatliche Doppelbesteuerung 271–273
- 273–273 IV. Grundsatz der Bundestreue 273–273
- 273–274 V. Regelungen auf unterverfassungsrechtlicher Ebene 273–274
- 274–278 E. Finanzausgleich 274–278
- 279–282 4. Kapitel: Zusammenfassung 279–282
- 283–310 Literaturverzeichnis 283–310