Die Reformation und ihr Mittelalter

doi:10.5771/9783772830853

Die Reformation und ihr Mittelalter

Series: Melanchthon-Schriften der Stadt Bretten

Published 2015

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doi.org/10.5771/9783772830853
ISBN print: 978-3-7728-2690-0
ISBN online: 978-3-7728-3085-3
frommann-holzboog, Stuttgart frommann-holzboog, Stuttgart

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Zusammenfassung

Nach einer – vor allem in Deutschland – nahezu allgemeinen Wahrnehmung hatten die Reformation und der werdende Protestantismus radikal mit dem Mittelalter gebrochen. Diese weit verbreitete These führt zu der erklärungsbedürftigen Situation, dass im Selbstverständnis und in der Selbstwahrnehmung des Protestantismus eine Kluft von über einem Jahrtausend entstanden ist, die diesen nicht nur von der frühchristlichen und patristischen Zeit trennt, sondern die ihn offenkundig auch in keinem Verhältnis zu diesem Jahrtausend stehen lässt. Dieses lange tradierte (Selbst-)Verständnis kann nicht länger unhinterfragt bleiben. So lassen vor allem die gewaltigen Forschungsanstrengungen der jüngeren Zeit die These von einer radikalen Kluft von Reformation und ihrem Mittelalter und damit auch die Wahrnehmung des Protestantismus in ihrem Verhältnis zu diesem mehr als fragwürdig erscheinen. Ein neuer Blick auf die Reformation und ›ihr‹ Mittelalter öffnet sich. According to an almost common perception, above all in Germany, the Reformation and nascent Protestantism had made a radical break with the Middle Ages. This widespread theory led to a situation which did require an explanation, i.e. the fact that in the self-understanding and the self-perception of Protestantism a gap of over a thousand years had developed which divided it not only from the Early Christian and the patristic period but which also evidently had no relationship to this millennium. This long tradition of self-understanding can no longer remain unquestioned. Thus the tremendous research efforts made in recent years make the theory of a radical gap between the Reformation and its Middle Ages and thus also the perception of Protestantism and its relationship to these seem more than questionable. This provides us with a new view of the Reformation and “its“ Middle Ages.

Schlagworte

Reformation Religionsgeschichte Renaissance Scholastik Theologie Protestantismus Luther, Martin Mittelalter Christentum Frühe Neuzeit

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I–VIII Titelei/Inhaltsverzeichnis I–VIII
1–2 Vorwort GÜNTER FRANK, VOLKER LEPPIN GÜNTER FRANK, VOLKER LEPPIN 1–2
3–40 Domingo De Sotos Auseinandersetzung mit der protestantischen Theologie in »De natura et gratia« im Ringen um den philosophisch-theologischen Begriff »natura pura« gegen Luthers Menschenbild JORGE USCATESCU BARRÓN JORGE USCATESCU BARRÓN 3–40
41–54 Die konfessorische Katholizität Georgs von Anhalt AUGUSTINUS SANDER OSB AUGUSTINUS SANDER OSB 41–54
55–78 »Des Pabstes eigene Scribenten« – Lutherische Geschichtsschreibung – historiographische Praktiken – Intertextualität MATTHIAS POHLIG MATTHIAS POHLIG 55–78
79–112 Reformatoren drucken das Mittelalter – Luthers »Theologia deutsch« und Melanchthons Lampert von Hersfeld ARNO MENTZEL-REUTERS ARNO MENTZEL-REUTERS 79–112
113–134 Luthers Blick auf das Mittelalter VOLKER LEPPIN VOLKER LEPPIN 113–134
135–152 Die »articuli fidei« als Grund des Glaubens und der Theologie –Genese und Kritik eines Grundbegriffs der Ekklesiologie GÜNTER FRANK GÜNTER FRANK 135–152
153–188 Martin Luthers kritische Wahrnehmung »der« Scholastik in seiner so genannten »Disputatio contra scholasticam theologiam« THEODOR DIETER THEODOR DIETER 153–188
189–208 »Crux/Cruxifixus sola/solus est nostra Theologia«? –Luthers solus Christus, seine mittelalterlichen Wurzeln und seine offenbarungstheologischen Implikationen JOHANNA RAHNER JOHANNA RAHNER 189–208
209–250 Aus Konflikten lernen – Der Verlauf gelehrter Kontroversen im Spätmittelalter und ihr Nutzen für die Reformation JAN-HENDRYK DE BOER JAN-HENDRYK DE BOER 209–250
251–262 Nicolaus Taurellus oder die Geburt der Gleichheit aus dem Geist der Erbsünde HENRIK WELS HENRIK WELS 251–262
263–282 Lambert Daneau kommentiert Petrus Lombardus – Eine reformierte Auseinandersetzung mit einem Basistext mittelalterlicher Scholastik UELI ZAHND UELI ZAHND 263–282
283–302 Die Kontinuität der Memoria – Überlegungen am Beispiel von sächsischen Grabdenkmälern TARALD RASMUSSEN TARALD RASMUSSEN 283–302
303–326 Die Geburtswehen der mittellateinischen Philologie: Polycarp Leyser IV. und das Mittelalter BERND ROLING BERND ROLING 303–326
327–362 »nach der alten gebreuchlichen Lateinischen Translation gelesen und gesungen« –Zur Stundenliturgie in den Klöstern Württembergs nach Einführung der Reformation ANDREAS ODENTHAL ANDREAS ODENTHAL 327–362
363–378 Der wichtigste karolingische Autor im »Catalogus testium veritatis« des Matthias Flacius Illyricus MARTINA HARTMANN MARTINA HARTMANN 363–378
379–390 Die Reformation und die nominalistische Wende GÜNTHER MENSCHING GÜNTHER MENSCHING 379–390
391–406 Gedankenmuster der Reformation in mittelalterlichem Licht ANTONIE VOS ANTONIE VOS 391–406
407–440 Die Renaissance als Beginn der Neuzeit – Mit einem Seitenblick auf die Reformation ULRICH MUHLACK ULRICH MUHLACK 407–440
441–452 Die Eigenart der Scholastik in Gerhard Ebelings Lutherdeutung RISTO SAARINEN RISTO SAARINEN 441–452
453–458 Abkürzungsverzeichnis 453–458
459–464 Autorenverzeichnis 459–464
465–472 Namenregister 465–472
473–478 Sachregister 473–478

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