Zusammenfassung
Als Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts Zugang zu Universitäten gewährt wurde, studierten die meisten von ihnen Fächer, die als »weiblich« galten. Heute gibt es mehr Studentinnen der Wirtschaftswissenschaften als etwa der Germanistik. Was hat Frauen in den letzten Jahrzehnten dazu bewogen, sich den »männlichen« Studiengängen der BWL und VWL zuzuwenden? Dieses Buch zeichnet den Weg in historischer Perspektive nach: Schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren Frauen als Buchhalterinnen und Kontoristinnen willkommen, aber betriebliche Führungspositionen und akademische Stellen blieben Männern vorbehalten. Nach 1945 haben sich Wirtschaftsstudien und -berufe sehr unterschiedlich entwickelt: In der DDR erlebte dieser Bereich (außer in Spitzenpositionen) eine ausgeprägte Feminisierung, während sich in der Bundesrepublik die Geschlechter-Segregation erhielt. Doch in den letzten beiden Jahrzehnten sind die Dinge in Bewegung geraten. Wirtschaftsakademikerinnen gelangen vermehrt in Positionen, die früher unerreichbar waren – die Hälfte des Weges ist also zurückgelegt. Gleichwohl stoßen sie immer wieder an eine »gläserne Decke«. Warum sind traditionelle Geschlechterhierarchien bis heute so zählebig?
- 9–10 Vorwort 9–10
- 11–18 1. Einleitung 11–18
- 19–36 2. Frauen und Männer bei der Studienwahl und auf dem Arbeitsmarkt: der konzeptionelle Rahmen 19–36
- 37–46 3. Learning by doing für Kaufleute – Volkswirtschaft für Staatsbeamte im 19. Jahrhundert 37–46
- 123–138 8. Vom Studium in den Beruf – die geschlechtsspezifischen Muster der Berufseinmündung 123–138
- 161–172 10. Fazit 161–172
- 173–187 Literatur 173–187