Männer außen vor?
Möglichkeiten und Grenzen der Teilhabe von Männern im Alltag in gemeinsamen Wohnformen für Mütter/Väter und Kinder
Zusammenfassung
Wie können Väter ihre Teilhabe an der Erziehung und Pflege ihrer Kinder gestalten, wenn sie selbst oder ihre Partnerin im Rahmen einer Jugendhilfemaßnahme in einer „gemeinsamen Wohnform für Mütter/Väter und Kinder“ gemäß §19 SGB VIII unterstützt werden?
Diese Frage stellt sich besonders vor den historischen Entstehungsbedingungen des Hilfetyps, denn in den damals als „Mutter-Kind-Heime“ bezeichneten Häusern waren Besuchszeiten für die Kindsväter oft sehr kurz oder grundsätzlich verboten. Dem Gesetz nach soll heute in diesen Wohnformen zwar grundsätzlich allen Alleinerziehenden mit einem entsprechenden Unterstützungsbedarf und ihren Kindern Hilfe angeboten werden, unabhängig vom Geschlecht des alleinerziehenden Elternteils, faktisch stehen die meisten dieser Einrichtungen aber nach wie vor in der Tradition der überkommenen Mutter-Kind-Heime.
Rebecca Hahn untersucht die Frage nach der tatsächlichen Öffnung der Hilfeform für Väter im Alltag. Dabei wertet sie Daten aus problemzentrierten Interviews mit Bewohnerinnen sowie mit in Mutter-(/Vater-)Kind-Einrichtungen beschäftigten Fachkräften aus. Den Fokus richtet sie auf Handlungsregeln in Bezug auf Männer innerhalb der Häuser. Erweisen sich gesetzliche Rahmenbedingungen für die Unterbringung, geltende Hausregeln für besuchswillige Väter sowie die Umsetzung der Regeln durch Fachkräfte als Hürden für die Männer? Mit ihrer Untersuchung legt die Autorin Spannungsfelder offen und zeigt einen Reformbedarf des Einrichtungstypus sowie intensiver Hilfen für Familien nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz auf.
- 167–264 8 Empirische Ergebnisse 167–264
- 265–282 9 Resümee 265–282
- 283–284 Abkürzungsverzeichnis 283–284
- 285–306 Literaturverzeichnis 285–306
- 307–308 Danksagung 307–308