In vielen Weiterbildungen zum Abbau von Vorurteilen und interkulturellen Trainings wird die Begegnung mit den „Anderen“ thematisiert. Diese Ansätze sind auch in der Friedenspädagogik weit verbreitet. Dabei wird die Existenz „Anderer“ und damit die Existenz eines „Wir“ vorausgesetzt. Die Rassismusforschung widmet sich dem Prozess der Herstellung dieser beiden Kategorien „die Anderen“ und „Wir“, der als Othering beschrieben wird. Dieses Othering zeigt sich schon bei alltäglichen und vermeintlich harmlosen Kommunikationspraxen, kann jedoch gerade aufgrund seiner Alltäglichkeit weitreichende psychische Belastungen zur Folge haben. Für die Friedenserziehung (soziale Praxis) sind Kenntnisse über diese alltäglichen Aushandlungen von Zugehörigkeit und Nicht-Zugehörigkeit mit der damit verbundenen Ausübung und Legitimierung von Dominanz wichtig, zum einen um die eigene Praxis kritisch reflektieren zu können und zum anderen um Othering in der Bildungsarbeit thematisieren zu können. Für die Friedenspädagogik (wissenschaftliche Praxis) können diese Kenntnisse Auswirkungen auf Forschungsfragen, Forschungsthemen und Theoriebildung haben.
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