Österreich – Im europäischen Trend

Anton Pelinka

doi:10.5771/1610-7780-2016-4-448

Contents
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- Titelei/Inhaltsverzeichnis
- 437–454 Zur aktuellen Situation / Comment 437–454
  - 437–447 The Trump Presidency – What does it mean? Bert Rockman Bert Rockman 437–447
  - 448–454 Österreich – Im europäischen Trend Anton Pelinka Anton Pelinka 448–454
- 455–518 Abhandlungen / Analyses 455–518
  - 455–482 Gewaltmigration und Aufnahme von Schutzsuchenden im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert Jochen Oltmer Jochen Oltmer 455–482
  - 483–502 Die langfristigen Auswirkungen der Flüchtlingsintegration auf die fiskalische Nachhaltigkeit Lewe Christoph Bahnsen, Gerrit Manthei, Bernd Raffelhüschen Lewe Christoph Bahnsen, Gerrit Manthei, Bernd Raffelhüschen 483–502
  - 503–518 Ökonomen in der Flüchtlingskrise Michael Thöne, Léa Lamouroux Michael Thöne, Léa Lamouroux 503–518
- 519–564 Berichte / Reports 519–564
  - 519–544 Eine Bundeswehr für alle Fälle? Von der Schwierigkeit, sicherheitspolitische Proritäten zu setzen Wilfried von Bredow Wilfried von Bredow 519–544
  - 545–564 Die Pluralisierung eines imaginierten Raums – Herausforderungen der zeithistorischen Europaforschung Florian Greiner Florian Greiner 545–564
- 565–579 Forum / Discussion 565–579
  - Max Weber – Two puzzling questions Jan-Erik Lane Jan-Erik Lane
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ZSE Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften | Journal for Comparative Government and European Policy , page 448 - 454

Österreich – Im europäischen Trend

Autoren

Anton Pelinka

DOI
- doi.org/10.5771/1610-7780-2016-4-448
- ISSN: 1610-7780
- ISSN online: 1610-7780
Zusammenfassung

In den ersten Jahrzehnten der 1945 gegründeten Zweiten Republik war Österreichs Demokratie ein Musterbeispiel an Berechenbarkeit. Das Wahlverhalten sicherte einem fast perfekten Zweiparteiensystem eine Hegemonie, die trotz des Grundsatzes der Verhältniswahl dritte Parteien von jeder relevanten Rolle fern hielt. Und die zwischen den Verbänden der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer und der Landwirtschaft eingespielten Netzwerke einer Sozial- und Wirtschaftspartnerschaft stellten optimale Rahmenbedingungen für ein beständiges Wirtschaftswachstum her. Bis in die 1980er Jahre war dieses auch oft als „Hyperstabilität“ bezeichnete und wegen seiner geringen Innovationsfähigkeit kritisierte System ein besonderes Merkmal österreichischer Politik. Doch dann sorgten der Generationenwechsel und die sich verstärkende Verflechtung der österreichischen Wirtschaft für eine Europäisierung, die aus einem wegen seiner Stabilität auffallenden politischen System eine sich dem allgemeinen europäischen Trend immer mehr anpassende Normaldemokratie machte: Die Organisationskraft und die Mobilisierungsfähigkeit der traditionell dominierenden Parteien der linken und der rechten Mitte - der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) und der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) - gingen ebenso zurück wie die Stärke der in die Sozialpartnerschaft eingebundenen Verbände. Politik in Österreich wurde zunehmend unberechenbar. Diese Unberechenbarkeit zeigte sich im Jahr 2016 mit besonderer Deutlichkeit.
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