@article{2016:pelinka:sterreic, title = {Österreich – Im europäischen Trend}, year = {2016}, note = {In den ersten Jahrzehnten der 1945 gegründeten Zweiten Republik war Österreichs Demokratie ein Musterbeispiel an Berechenbarkeit. Das Wahlverhalten sicherte einem fast perfekten Zweiparteiensystem eine Hegemonie, die trotz des Grundsatzes der Verhältniswahl dritte Parteien von jeder relevanten Rolle fern hielt. Und die zwischen den Verbänden der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer und der Landwirtschaft eingespielten Netzwerke einer Sozial- und Wirtschaftspartnerschaft stellten optimale Rahmenbedingungen für ein beständiges Wirtschaftswachstum her. Bis in die 1980er Jahre war dieses auch oft als „Hyperstabilität“ bezeichnete und wegen seiner geringen Innovationsfähigkeit kritisierte System ein besonderes Merkmal österreichischer Politik. Doch dann sorgten der Generationenwechsel und die sich verstärkende Verflechtung der österreichischen Wirtschaft für eine Europäisierung, die aus einem wegen seiner Stabilität auffallenden politischen System eine sich dem allgemeinen europäischen Trend immer mehr anpassende Normaldemokratie machte: Die Organisationskraft und die Mobilisierungsfähigkeit der traditionell dominierenden Parteien der linken und der rechten Mitte - der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) und der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) - gingen ebenso zurück wie die Stärke der in die Sozialpartnerschaft eingebundenen Verbände. Politik in Österreich wurde zunehmend unberechenbar. Diese Unberechenbarkeit zeigte sich im Jahr 2016 mit besonderer Deutlichkeit.}, journal = {ZSE Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften | Journal for Comparative Government and European Policy}, pages = {448--454}, author = {Pelinka, Anton}, volume = {14}, number = {4} }