Der Beitrag thematisiert jene wissenschaftsethischen Herausforderungen der akademischen Beschäftigung mit internationaler Politik, die bereits vor dem unmittelbaren Eingreifen in das empirische Forschungsfeld auftauchen und welche nach der Datenerhebung und -auswertung auch noch nicht als abgeschlossen betrachtet werden können. Als einer auf den internationalen Frieden hin ausgerichteten Wissenschaft unterliegen die Internationalen Beziehungen spezifischen ethischen Anforderungen, die es angesichts wachsender globaler und epistemologischer Herausforderungen verstärkt zu reflektieren gilt. Hierzu will dieser Forumsbeitrag anregen und wendet sich dafür den folgenden drei Themenfeldern zu: wissenschaftsethisch fundierten Theorieentscheidungen, den Anforderungen einer gesellschaftspolitisch relevanten Politikwissenschaft und Fragen nach der Kommunikation wissenschaftlicher Ergebnisse und deren wissenschaftsethischen Dimensionen. Damit soll knapp und pointiert verdeutlicht werden, dass die Notwendigkeit ethischer (Selbst-)Reflexionen über den im engeren Sinne empirischen Forschungsprozess hinausgeht und früher einsetzt sowie später endet als hier und da erwartet wird.
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