Im Zentrum des Untersuchungsinteresses dieses Beitrags steht der Betrieb als ein Ort der Entstehung von Solidarität. Um die Anforderungen des Arbeitsprozesses zu bewältigen, gehen Beschäftigte kollegiale Bindungen und Verpflichtungen ein, womit sie zugleich ihrem Bedürfnis folgen, in der Arbeit die eigene Identität zu entwickeln und soziale Wertschätzung zu erfahren. Kollegialität ist – so wird argumentiert – eine implizite Leistung der Arbeitenden, auf die der Betrieb angewiesen ist, die aber nur von ihnen selbst interaktiv praktiziert werden kann. Aus Kollegialität entwickeln sich Prozesse der Solidarisierung, wenn die Beschäftigen ihre Machtpotenziale nutzen, um eigene Ziele zu formulieren und Einfluss auf die Rahmenbedingungen ihrer Kooperation zu nehmen. Gewerkschaften führen die vom Arbeitsplatz ausgehenden kollegialen und solidarischen Handlungsweisen zusammen, sie nutzen die in den Betrieben entstehenden Machtpotenziale der Beschäftigten und bündeln sie zu Organisationsmacht. Jede gewerkschaftliche Forderung fußt letztlich auf gemeinsamen Zielsetzungen der Mitglieder und ihrer Bereitschaft, sich dafür einzusetzen.
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