Dieser Artikel fasst Befunde zu den Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf die psychische Gesundheit zusammen. Laut Studienlage weisen arbeitslose Menschen eine deutlich geringere psychische Gesundheit auf als Erwerbstätige. Längsschnittstudien und natürliche Experimente zeigen, dass das Stresserleben arbeitsloser Menschen hauptsächlich eine Folge von Erwerbslosigkeit ist. Zudem existieren Selektionseffekte, da Stresserleben zu Arbeitsplatzverlust und verzögerter Wiederbeschäftigung führt. Empirische Studien stützten wiederholt Jahodas Modell der latenten Deprivation, wonach der Verlust sogenannter latenter Funktionen der Arbeit (Zeitstruktur, Sozialkontakt, Status, kollektive Ziele, Aktivität) das Stresserleben arbeitsloser Menschen erklärt. Darüber hinaus mildern individuelle und situative Bewältigungsstrategien wie Selbstwert und soziale Unterstützung die negativen Konsequenzen von Arbeitslosigkeit ab. Der negative Gesundheitseffekt der Arbeitslosigkeit wird zudem durch die Dauer der Arbeitslosigkeit, den sozioökonomischen Status, das Geschlecht und das Alter moderiert. Auf Länderebene beeinflussen die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes und das Ausmaß der Arbeitslosenunterstützung die psychischen Auswirkungen von Erwerbslosigkeit.
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