Familieneinkommen als neue Normalität?

Ina Berninger; Irene Dingeldey

doi:10.5771/0342-300X-2013-3-182

Inhalt
- Kapitel Ausklappen | EinklappenAutorenSeiten
- 160–160 Editorial Irene Dingeldey, Karin Gottschall Irene Dingeldey, Karin Gottschall 160–160
- 161–170 „Familienlohn“ – Zur Entwicklung einer wirkmächtigen Normierung geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung Karin Gottschall, Tim Schröder Karin Gottschall, Tim Schröder 161–170
- 171–181 Wer erhält einen Ernährerlohn? Befunde nach Region und Geschlecht Tim Schröder, Andrea Schäfer Tim Schröder, Andrea Schäfer 171–181
- 182–191 Familieneinkommen als neue Normalität? Ina Berninger, Irene Dingeldey Ina Berninger, Irene Dingeldey 182–191
- 192–200 Familiäre Risikogruppen im europäischen Vergleich Thomas Bahle, Claudia Göbel, Vanessa Hubl Thomas Bahle, Claudia Göbel, Vanessa Hubl 192–200
- 201–209 Tarifvergütungen für berufsfachlich qualifizierte Beschäftigte Reinhard Bispinck Reinhard Bispinck 201–209
- 210–212 Wer „ernährt“ wen? Auf der Suche nach einem neuen Leitbild Christina Klenner Christina Klenner 210–212
- 213–213 Der männliche Familienlohn als Falle Annette Düring Annette Düring 213–213
- 214–215 Geschlechterungleichheit in Deutschland: nur 2 % Gehaltsunterschied? Clemens Ohlert, Holger Lengfeld Clemens Ohlert, Holger Lengfeld 214–215
- 216–219 Buchbesprechungen 216–219
  - 216–217 Stolz-Willig, Brigitte/Christoforidis, Jannis (Hrsg.): Hauptsache billig? Prekarisierung der Arbeit in den sozialen Berufen Ingrid Kurz-Scherf Ingrid Kurz-Scherf 216–217
  - 218–219 Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) (Hrsg.): Sick on the Job? Myths and Realities about Mental Health and Work Volker Wanek Volker Wanek 218–219
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WSI-Mitteilungen , Seite 182 - 191

Familieneinkommen als neue Normalität?

Autoren

Ina Berninger Irene Dingeldey

DOI
- doi.org/10.5771/0342-300X-2013-3-182
- ISSN print: 0342-300X
- ISSN online: 2942-3554
Zusammenfassung

Der Beitrag untersucht, ob männliche und weibliche Normalarbeitnehmer in Ost- und Westdeutschland mittels ihrer Erwerbseinkommen die Armutsgrenze überschreiten bzw. einen mittleren Lebensstandard erreichen oder auf Partnereinkommen und/oder Transfers angewiesen sind. Die Analysen werden nach Familienformen differenziert. Die Ergebnisse verdeutlichen den Fortbestand geschlechtsspezifischer und regionaler Lohnunterschiede: Einzig ein Großteil der westdeutschen Männer erwirtschaftet weiterhin einen Ernährerlohn, der das Überschreiten der Armutsgrenze im Haushaltskontext ermöglicht. Frauen und ostdeutsche Männer sind hingegen vielfach auf ein Familieneinkommen angewiesen, das sich aus zwei Erwerbseinkommen und sozialstaatlichen Transfers zusammensetzt. Ein mittlerer Lebensstandard erfordert – selbst in den Haushalten der männlichen Normalarbeitnehmer in Westdeutschland – meist ein durch mehrere Personen erwirtschaftetes bzw. durch Sozialtransfers ergänztes Familieneinkommen. Am häufigsten wird dieses Wohlstandsniveau von Paaren ohne Kinder erzielt, aber nur selten von Alleinerziehenden. Die Ergebnisse der Analyse verweisen auf bislang kaum diskutierte Aspekte bei der Verwirklichung eines egalitären Familienleitbildes. Und sie beleuchten Probleme, die bei der Setzung von Mindestlohnstandards zu berücksichtigen sind.
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