Eine der größten Herausforderungen für die Konjunkturforschung ist es, konjunkturelle Wendepunkte frühzeitig und zuverlässig zu erkennen. Die Datenlage in Echtzeit ist dabei grundsätzlich problematisch: Einerseits gibt es bei realwirtschaftlichen Indikatoren eine Veröffentlichungsverzögerung von einigen Monaten, zum anderen unterliegen diese Indikatoren auch danach noch beträchtlichen Revisionen. Das IMK hat eine systematische Analyse der Echtzeit-Wendepunktbestimmung für Deutschland durchgeführt; dabei werden in der ökonometrischen Untersuchung vier verschiedene Modellklassen verglichen. Die angewendeten Verfahren liefern für den Evaluationszeitraum 2007 bis 2010 in Echtzeit einen Erkennungsvorlauf von zwei bis vier Monaten gegenüber der amtlichen Statistik. Ein (nichtlineares) dynamisches Probit-Modell und ein (lineares) sogenanntes Subset-VAR-Modell scheinen sich besonders gut zu eignen. Aus unseren Forschungsergebnissen schließen wir, dass es für die Wendepunktbestimmung sinnvoll ist, viele Indikatoren zu kombinieren.
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