Instandhaltung und Reparatur als Rückgrat kolonialer Eisenbahnen. Zentrale und mobile Werkstätten und Krankenstationen im ivorischen Wald

David Drengk

doi:10.5771/0040-117X-2022-2-149

Contents
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- 121–122 Titelei/Inhaltsverzeichnis 121–122
- 123–180 Aufsatzteil 123–180
  - 123–148 Weder Rundfunk noch Presse. Die Einführung des Bildschirmtextes im Kontext der medienpolitischen Debatten der 1970er und 1980er Jahre Matthias Röhr, Hagen Schönrich Matthias Röhr, Hagen Schönrich 123–148
  - 149–180 Instandhaltung und Reparatur als Rückgrat kolonialer Eisenbahnen. Zentrale und mobile Werkstätten und Krankenstationen im ivorischen Wald David Drengk David Drengk 149–180
- 181–192 Besprechungsteil 181–192
- 193–193 Umschlagbild 193–193
- 194–194 Impressum 194–194
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TG Technikgeschichte , page 149 - 180

Instandhaltung und Reparatur als Rückgrat kolonialer Eisenbahnen. Zentrale und mobile Werkstätten und Krankenstationen im ivorischen Wald

Autoren

David Drengk

DOI
- doi.org/10.5771/0040-117X-2022-2-149
- ISSN: 0040-117X
- ISSN online: 2942-3503
Zusammenfassung

Die Geschichte imperialer Eisenbahnen ist weit vielfältiger als teleologi- sche Standardnarrative zu kolonialer Machtetablierung und wirtschaftlicher Ausbeutung es oftmals suggerieren. Statt sich auf Planung, Ausbau und Ausbeutung zu fokussieren, untersucht dieser Artikel die Rolle von Eisen- bahnwerkstätten in der südlichen Côte d’Ivoire Anfang des 20. Jahrhunderts. Diese zentralen sowie mobilen Reparaturstätten nahmen in den ersten 20 Jahren des Bestehens der Abidjan-Niger-Eisenbahnlinie im Regenwald der französischen Kolonie eine wichtige Rolle ein. Tägliche Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten waren entscheidend für die Aufrechterhaltung des Eisenbahnbetriebs. Der Beitrag knüpft damit an Literatur und Forschungspro- jekte zu ‚alternativen‘ Eisenbahngeschichten an und ermöglicht einen neuen und sehr viel komplexeren Blick auf die koloniale Eisenbahninfrastruktur aus der Perspektive des Eisenbahnalltags. Ein Augenmerk liegt hierbei auch auf den überwiegend westafrikanischen Arbeiter*innen, die den Bau und den täglichen Betrieb der Eisenbahn durch ihre Arbeit und damit den Einsatz ihrer Gesundheit möglich gemacht haben. Der Beitrag plädiert dafür, die Begriffe Reparatur und Wartung zu erweitern und die Gesundheitsversorgung der Arbeiter*innen ebenfalls als Teil der Instandhaltungs- und Reparaturarbeit zu berücksichtigen. Die Geschichte der Instandhaltung und Reparatur in der Côte d’Ivoire dient damit durch Einblicke in den komplexen Eisenbahnalltag einer kritischen Infrastruktur im Globalen Süden als Fallbeispiel für kritische Infra- strukturstudien. Sie zeigt Präventionsmaßnahmen der Eisenbahngesellschaft auf, die maßgeblich für einen reibungslosen alltäglichen Eisenbahnverkehr waren und Eisenbahnwerkstätten ihrerseits als kritische Infrastruktur innerhalb der Eisenbahn erscheinen ließen.
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