Der Verfasser zeigt an vier Beispielen, wie Medien Realität produzieren. Die Verfälschung der Darstellung (1.) durch die Möglichkeiten und Methoden digitaler Bildbearbeitung erschüttert das Vertrauen, im Bild ein Abbild der Wirklichkeit zu sehen. Sie führt zu einem generellen Vorbehalt gegenüber jeglicher Bildberichterstattung. Die Verfälschung des Dargestellten (2.) ergibt sich aus der Verhaltensänderung aller Beteiligten, sobald sie sich von Fotografen oder Fernsehteams beobachtet fühlen. Die Analyse dieses "reziproken Effekts" erweist, dass und wie Medien eine Realität produzieren, die es ohne sie nie gegeben hätte. Die Verfälschung der Darstellung durch die Auswahl bestimmter Bildmotive und -perspektiven (3.) erfolgt unwillkürlich oder willkürlich, insofern die Bildberichterstattung nicht dazu in der Lage ist, den Kontext ihres Bildmaterials mitzuliefern. Der Betrachter läuft Gefahr, vom gezeigten Bild auf eine vermeintliche Wirklichkeit zu schließen. Die Irreführung des Zuschauers durch den emotionalen Gehalt von Bildern (4.) hängt vom jeweiligen Bild-Text-Verhältnis ab. Je nach dem, auf welche Emotion der gesprochene oder unterlegte Texte anspielt, können Bilder diese bis zur Hysterie steigern und somit gesellschaftspolitisch relevante Stimmungen erzeugen. Allen Verfälschungen des (Ab)Bildes ist gemeinsam, dass der Betrachter oder Zuschauer nicht ermessen kann, wie groß der Unterschied zwischen Bild und Wirklichkeit tatsächlich ist und inwiefern sein Handeln von Bildmedien manipuliert wird.
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