Von der Kritik der Parteien zur außerparlamentarischen Opposition
Die jungkonservative Klub-Bewegung in der Weimarer Republik und ihre Auflösung im Nationalsozialismus
Zusammenfassung
In Klubs landesweit formierten sich nach 1918 Intellektuelle, bürgerliche Eliten und Adelige zur jungkonservativen Bewegung. Den Staat von Weimar lehnten sie ab, insbesondere aber die Massenparteien, die sie für den Verfall der hohen Politik verantwortlich machten. Was sie forderten, war ein parteifreier Staat; ein "Drittes Reich", allerdings von einer konservativ-aristokratischen Elite geführt.
Das Buch diskutiert Ideen, Konzepte, soziale Vergemeinschaftung und politische Modelle der Bewegung. So wird einerseits der breite Einfluss des Jungkonservatismus in der Endphase der Weimarer Republik aufgezeigt und andererseits dessen Mitwirkung an der Zerstörung der demokratischen Ordnung bekräftigt. Mit frischer Perspektive und neuen Quellen wird der Weg der Jungkonservativen in den NS-Staat verfolgt. Am Ende stand nicht das erhoffte parteifreie "Dritte Reich", sondern der NS-Totalitarismus, in dem sich die jungkonservativen Klubs binnen kürzester Zeit auflösten.
- 1–11 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–11
- 11–21 Einleitung 11–21
- 11–17 1 Annäherung an den Gegenstand 11–17
- 17–21 2 Ausblick und Methodik 17–21
- 21–99 I Wahrnehmung politischer Gegenwart und Kritik der Parteien 21–99
- 21–21 1 Zweck der Erörterung 21–21
- 21–54 2 Gegenwarts- und Krisenwahrnehmung im Jungkonservatismus 21–54
- 21–26 2.1 Wahrnehmung, Bewusstsein und Krise 21–26
- 26–32 2.2 Krisenwahrnehmung als Basis für politische Vergemeinschaftung 26–32
- 32–36 2.3 Antirationale Deutungsstruktur 32–36
- 36–41 2.4 Losung und Programmatik der „Neuen Front“ 36–41
- 41–48 2.5 Kritik am Bürgertum und das Ideal der Persönlichkeit 41–48
- 48–54 2.6 Kritik an der Masse und das Ideal politischer Führung 48–54
- 54–96 3 Parlamentarismuskritik und Gegenkonzeptionen 54–96
- 54–64 3.1 Das „dritte Reich“ – ein Staat ohne Parteien 54–64
- 64–75 3.2 Parlamentarismus als „Herrschaft der Minderwertigen“ 64–75
- 75–86 3.3 Der „Aufbau des neuen Staates“ 75–86
- 86–96 3.4 Die „Verfassungs-Fiktionen“ und der „christliche Staatsmann“ 86–96
- 96–99 4 Zwischenbilanz 96–99
- 99–335 II Modelle und Konzepte des Jungkonservatismus 99–335
- 99–99 1 Zweck der Erörterung 99–99
- 99–107 2 Politische Vergemeinschaftung in der Weimarer Republik 99–107
- 107–144 3 Der Juniklub 107–144
- 107–115 3.1 Vorgeschichte des Klubs 107–115
- 115–121 3.2 Das Schutzbundhaus und der „Geist der Motzstraße“ 115–121
- 121–127 3.3 Konzeption des Klubs 121–127
- 127–134 3.4 Entwicklung und Aktivitäten des Klubs 127–134
- 134–140 3.5 Putsch-Pläne und früher Aktionismus 134–140
- 140–144 3.6 Auflösung des Klubs 140–144
- 144–188 4 Der Deutsche Herrenklub 144–188
- 144–150 4.1 Elite, Führer und neue Oberschicht 144–150
- 150–156 4.2 Struktur und Selbstverständnis des Klubs 150–156
- 156–161 4.3 Soziale Basis und Mitgliedschaften 156–161
- 161–166 4.4 Die politische Strategie: eine „aristokratische Methode“ 161–166
- 166–173 4.5 Der Herrenklub und die System-Frage 166–173
- 173–179 4.6 Geselligkeit und Örtlichkeiten 173–179
- 179–182 4.7 Die Institution der Jahresessen 179–182
- 182–188 4.8 Festakt 1932: Organisation und Konzept 182–188
- 188–215 5 Ableger des Deutschen Herrenklubs 188–215
- 188–197 5.1 Die Herrengesellschaften 188–197
- 197–206 5.2 Der Jungkonservative Klub und seine Jugendarbeit 197–206
- 206–210 5.3 Der Damenklub und die Rolle der Frau 206–210
- 210–215 5.4 Verbindungen zu den Nationalklubs 210–215
- 215–244 6 Der Volksdeutsche Klub 215–244
- 215–224 6.1 Der Deutsche Schutzbund 215–224
- 224–228 6.2 Die Gründung des Klubs 224–228
- 228–232 6.3 Programmatik und Zielsetzung 228–232
- 232–236 6.4 Mitglieder des Volksdeutschen Klubs 232–236
- 236–244 6.5 Politische Positionen des jungkonservativen Flügels 236–244
- 244–283 7 Der Jungakademische Klub 244–283
- 244–252 7.1 Erster Kontaktaufbau in Süddeutschland 244–252
- 252–256 7.2 Programmatik und Zielsetzung des Klubs 252–256
- 256–260 7.3 Geselligkeit im Jungakademischen Klub 256–260
- 260–266 7.4 Mitglieder des Klubs 260–266
- 266–270 7.5 München als süddeutsche Kontakt- und Schnittstelle 266–270
- 270–275 7.6 Die „deutsch-österreichische Arbeitsgemeinschaft“ 270–275
- 275–280 7.7 Othmar Spann und der Jungakademische Klub in Wien 275–280
- 280–283 7.8 Die Auflösung des Klubs 280–283
- 283–332 8 Die Fichte-Gesellschaft 283–332
- 283–288 8.1 Gründung, Programmatik und frühe Aktivitäten 283–288
- 288–293 8.2 Der Einfluss Wilhelm Stapels 288–293
- 293–301 8.3 Die Fichte-Gesellschaft im Jungkonservatismus 293–301
- 301–306 8.4 Antisemitismus in der Fichte-Gesellschaft 301–306
- 306–314 8.5 Ortsgruppen als kleinste Zelle der Volksgemeinschaft 306–314
- 314–324 8.6 Die Hochschulen und ihre Aufgabe der „Führerbildung“ 314–324
- 324–327 8.7 Fichte-Jugendamt und die Jugendbewegung 324–327
- 327–332 8.8 Die Fichte-Gesellschaft und Hans Grimm 327–332
- 332–335 9 Zwischenbilanz 332–335
- 335–419 III Die Bewegung in Fundamentalopposition 335–419
- 335–335 1 Zweck der Erörterung 335–335
- 335–341 2 Bewegung als Antagonist der Partei 335–341
- 341–355 3 Der Streit um Programm- oder programmfreie Politik 341–355
- 341–351 3.1 Programm-Befürworter 341–351
- 351–355 3.2 Programm-Gegner 351–355
- 355–369 4 Streit um Real- oder Metapolitik 355–369
- 355–364 4.1 Debatte um die Partei-Anbindung 355–364
- 364–369 4.2 Debatte um die metapolitische Orientierung 364–369
- 369–400 5 Verwirrung um die Volkskonservative Vereinigung (VKV) 369–400
- 369–373 5.1 Politischer Hintergrund der VKV 369–373
- 373–377 5.2 VKV und jungkonservative Bewegung 373–377
- 377–385 5.3 Standort des Herrenklubs 377–385
- 385–391 5.4 Konfusion in der Fichte-Gesellschaft 385–391
- 391–400 5.5 Jungs Initiative in Süddeutschland 391–400
- 400–417 6 Konfrontation der Modelle: Die Reichstagswahlen 1932 400–417
- 400–406 6.1 Papen-Kabinett und jungkonservative Bewegung 400–406
- 406–410 6.2 Die Klubs im Wahlkampf von 1932 406–410
- 410–417 6.3 Jungkonservative Reaktionen 410–417
- 417–419 7 Zwischenbilanz 417–419
- 419–495 IV Die Auflösung im Nationalsozialismus 419–495
- 419–419 1 Zweck der Erörterung 419–419
- 419–424 2 Perspektiven der Forschung 419–424
- 424–436 3 Jungkonservative Kritik an der NSDAP 424–436
- 424–426 3.1 Im Juniklub 424–426
- 426–430 3.2 In der Fichte-Gesellschaft 426–430
- 430–436 3.3 In Herrenklub und Herrengesellschaften 430–436
- 436–459 4 Herrenklub und -??Gesellschaften nach 1933 436–459
- 436–444 4.1 Einführung des „Führerprinzips“ 436–444
- 444–447 4.2 Die Dirksen-Stiftung 444–447
- 447–450 4.3 Auflösungstendenzen in den Herrengesellschaften 447–450
- 450–455 4.4 Die Gleichschaltung der Klubs 450–455
- 455–459 4.5 Endgültige Auflösung der Berliner Zentrale 455–459
- 459–476 5 Der Volksdeutsche Klub im NS-Deutschland 459–476
- 459–464 5.1 Öffnung des Klubs hin zum Nationalsozialismus 459–464
- 464–467 5.2 Exkurs: Max Hildebert Boehm 464–467
- 467–472 5.3 Der Volksdeutsche Rat 467–472
- 472–476 5.4 Der Klub im NS-Staat 472–476
- 476–495 6 Auflösung der Fichte-Gesellschaft 476–495
- 476–484 6.1 Auflösung der Hamburger Fichte-Gesellschaft 476–484
- 484–490 6.2 Selbstauflösungskräfte in der Fichte-Gesellschaft 484–490
- 490–495 6.3 Die Berliner Ortsgruppe und das „Reichswerk Buch und Volk“ 490–495
- 495–501 Resümee 495–501
- 501–529 Quellen- und Literaturverzeichnis 501–529
- 501–516 1 Quellen 501–516
- 501–502 Archivalische Quellen 501–502
- 502–506 Monographien und gedruckte Quellen 502–506
- 506–513 Aus Zeitschriften, Editionen und Sammelbänden 506–513
- 513–515 Artikel ohne Verfasser 513–515
- 515–515 Bildquellen 515–515
- 515–516 Sonstige Quellen 515–516
- 516–529 2 Literatur 516–529
- 516–522 Monographien 516–522
- 522–529 Beiträge aus Sammelbänden, Editionen und Zeitschriften 522–529
- 529–534 Abendroth, Walter 529–534