Landesgesetzgebung im neuen Bundesstaat
Handlungsmuster landespolitischer Akteure nach der Föderalismusreform 2006
Zusammenfassung
Mit der Föderalismusreform 2006 waren große Hoffnungen verbunden: Bund und Länder sollten eigenständiger entscheiden können, außerdem sollten die Landesparlamente mehr Möglichkeiten zur Mitwirkung an der Gesetzgebung bekommen. Am Beispiel der Politikfelder Nichtraucherschutz, Ladenschlussrecht und Jugendstrafvollzug wird das Verhalten landespolitischer Akteure zum ersten Mal einer tiefgehenden Analyse unterzogen: Handelten die Länder eher eigenständig oder suchten sie die Kooperation mit den anderen Ländern? Inwieweit wurde die Politikgestaltung tatsächlich in die Landesparlamente verlagert? Konnte der vielfach beklagten Tendenz zum Exekutivföderalismus entgegengewirkt werden? Zu diesem Zweck werden 48 Gesetzgebungsprozesse in den Ländern untersucht und politikwissenschaftlich ausgewertet. Die Untersuchung lässt damit auch Rückschlüsse für die Beantwortung der Frage zu, wie reformfähig der deutsche Föderalismus überhaupt ist.
Der Autor ist Redakteur beim Tagesspiegel in Berlin.
- 2–12 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–12
- 13–24 1. Einführung 13–24
- 13–15 1.1 Forschungsinteresse 13–15
- 15–18 1.2 Forschungsstand 15–18
- 18–21 1.3 Fragestellung und Aufbau der Untersuchung 18–21
- 21–24 1.4 Methodische Anlage als vergleichende Politikfeldanalyse 21–24
- 25–60 2. Theoretische Grundlegung 25–60
- 25–34 2.1 Die Bundesstaatsebene – eine demokratietheoretische Annäherung 25–34
- 25–29 2.1.1 Föderalismus als Ordnungsprinzip 25–29
- 29–33 2.1.2 Föderalismus, Demokratie und Parlamentarismus 29–33
- 33–34 2.1.3 Zwischenergebnis 33–34
- 34–45 2.2 Die Länderebene – eine analytische Annäherung 34–45
- 34–37 2.2.1 Pfadabhängigkeit im Bundesstaat 34–37
- 37–40 2.2.2 Politikverflechtung im Bundesstaat 37–40
- 40–44 2.2.3 Parteienwettbewerb im Bundesstaat 40–44
- 44–45 2.2.3 Zwischenergebnis 44–45
- 45–60 2.3 Die Landesebene – eine prozessuale Annäherung 45–60
- 45–50 2.3.1 Zur Systematik der Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern 45–50
- 50–52 2.3.2 Die Gesetzgebung im Verhältnis zu anderen Parlamentsfunktionen 50–52
- 52–59 2.3.3 Das Zusammenspiel von Fraktionen, Parteien und Exekutive 52–59
- 59–60 2.3.4 Zwischenergebnis 59–60
- 61–92 3. Die Reform des Bundesstaates 61–92
- 61–65 3.1 Die Entwicklung des bundesstaatlichen Systems bis in die 90er Jahre 61–65
- 65–69 3.2 Das Paradigma von der blockierten Republik 65–69
- 69–71 3.3 Die Debatte um mehr Wettbewerb im Föderalismus 69–71
- 71–76 3.4 Ein Bedeutungsverlust der Landesparlamente? 71–76
- 76–84 3.5 Die Kommission zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung 76–84
- 76–78 3.5.1 Der Aufbau der Kommission und die Interessen der Akteure 76–78
- 78–80 3.5.2 Den Ländern fehlt eine Strategie 78–80
- 80–82 3.5.3 Das Bundesverfassungsgericht verändert die Spielregeln 80–82
- 82–84 3.5.4 Vom Scheitern unter Rot-Grün zum Vorzeigeprojekt der großen Koalition 82–84
- 84–90 3.6 Die Ergebnisse der Föderalismusreform I 84–90
- 84–86 3.6.1 Verlagerung von Kompetenzen 84–86
- 86–88 3.6.2 Veränderung der Zustimmungsbedürftigkeit im Bundesrat 86–88
- 88–90 3.6.3 Die neue Abweichungsgesetzgebung 88–90
- 90–92 3.7 Der Reformprozess – eine Einordnung aus Sicht der Länder 90–92
- 93–290 4. Die Umsetzung der Föderalismusreform I in den Ländern nach Politikfeldern 93–290
- 93–95 4.1 Zur Auswahl der zu untersuchenden Politikfelder 93–95
- 95–163 4.2 Jugendstrafvollzug 95–163
- 95–98 4.2.1 Ausgangslage vor der Föderalismusreform 95–98
- 98–99 4.2.2 Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Jugendstrafvollzug 98–99
- 99–102 4.2.3 Politische Konfliktlinien 99–102
- 102–104 4.2.4 Operationalisierung des Konfliktlinienmodells 102–104
- 104–107 4.2.5 Der Entwurf des Bundesjustizministeriums 104–107
- 107–109 4.2.6 Der sogenannte Neuner-Entwurf 107–109
- 109–154 4.2.7 Prozessanalyse zum Umgang mit dem Politikfeld in den Ländern 109–154
- 4.2.7.1 Baden-Württemberg
- 4.2.7.2 Bayern
- 4.2.7.3 Berlin
- 4.2.7.4 Brandenburg
- 4.2.7.5 Bremen
- 4.2.7.6 Hamburg
- 4.2.7.7 Hessen
- 4.2.7.8 Mecklenburg-Vorpommern
- 4.2.7.9 Niedersachsen
- 4.2.7.10 Nordrhein-Westfalen
- 4.2.7.11 Rheinland-Pfalz
- 4.2.7.12 Saarland
- 4.2.7.13 Sachsen
- 4.2.7.14 Sachsen-Anhalt
- 4.2.7.15 Schleswig-Holstein
- 4.2.7.16 Thüringen
- 154–163 4.2.8 Querschnittsbewertung 154–163
- 4.2.8.1 Die Länderebene: Interaktion zwischen den Ländern
- 4.2.8.2 Die Landesebene: Interaktion innerhalb der Länder
- 163–225 4.3 Ladenschluss 163–225
- 163–164 4.3.1 Ausgangslage vor der Föderalismusreform 163–164
- 164–165 4.3.2 Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 164–165
- 165–168 4.3.3 Politische Konfliktlinien 165–168
- 168–169 4.3.4 Operationalisierung des Konfliktlinienmodells 168–169
- 169–171 4.3.5 Die Debatte um eine bundesweite Liberalisierung des Ladenschlusses 169–171
- 171–216 4.3.6 Prozessanalyse zum Umgang mit dem Politikfeld in den Ländern 171–216
- 4.3.6.1 Baden-Württemberg
- 4.3.6.2 Bayern
- 4.3.6.3 Berlin
- 4.3.6.4 Brandenburg
- 4.3.6.5 Bremen
- 4.3.6.6 Hamburg
- 4.3.6.7 Hessen
- 4.3.6.8 Mecklenburg-Vorpommern
- 4.3.6.9 Niedersachsen
- 4.3.6.10 Nordrhein-Westfalen
- 4.3.6.11 Rheinland-Pfalz
- 4.3.6.12 Saarland
- 4.3.6.13 Sachsen
- 4.3.6.14 Sachsen-Anhalt
- 4.3.6.15 Schleswig-Holstein
- 4.3.6.16 Thüringen
- 216–225 4.3.7 Querschnittsbewertung 216–225
- 4.3.7.1 Die Länderebene: Interaktion zwischen den Ländern
- 4.3.7.2 Die Landesebene: Interaktion innerhalb der Länder
- 225–290 4.4 Nichtraucherschutz 225–290
- 225–226 4.4.1 Ausgangslage vor der Föderalismusreform 225–226
- 226–228 4.4.2 Politische Konfliktlinien 226–228
- 228–230 4.4.3 Operationalisierung des Konfliktlinienmodells 228–230
- 230–231 4.4.4 Die Debatte um ein bundesweites Rauchverbot 230–231
- 231–233 4.4.5 Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Juli 2008 231–233
- 233–283 4.4.6 Prozessanalyse zum Umgang mit dem Politikfeld in den Ländern 233–283
- 4.4.6.1 Baden-Württemberg
- 4.4.6.2 Bayern
- 4.4.6.3 Berlin
- 4.4.6.4 Brandenburg
- 4.4.6.5 Bremen
- 4.4.6.6 Hamburg
- 4.4.6.7 Hessen
- 4.4.6.8 Mecklenburg-Vorpommern
- 4.4.6.9 Niedersachsen
- 4.4.6.10 Nordrhein-Westfalen
- 4.4.6.11 Rheinland-Pfalz
- 4.4.6.12 Saarland
- 4.4.6.13 Sachsen
- 4.4.6.14 Sachsen-Anhalt
- 4.4.6.15 Schleswig-Holstein
- 4.4.6.16 Thüringen
- 283–290 4.4.7 Querschnittsbewertung 283–290
- 4.4.7.1 Die Länderebene: Interaktion zwischen den Ländern
- 4.4.7.2 Die Landesebene: Interaktion innerhalb der Länder
- 291–304 5. Schlussbetrachtung 291–304
- 291–301 5.1 Reflexion der Forschungsfragen 291–301
- 301–304 5.2 Forschungsperspektiven 301–304
- 305–342 6. Literaturverzeichnis 305–342
- 305–317 6.1 Wissenschaftliche Publikationen 305–317
- 317–317 6.2 Internetdokumente 317–317
- 317–333 6.3 Parlamentaria 317–333
- 333–341 6.4 Presseartikel 333–341
- 341–342 6.5 Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 341–342