Inklusiv und exklusiv? Inklusion an einer Deutschen Auslandsschule
Zusammenfassung
Wie ist Inklusion an einer Deutschen Auslandsschule umzusetzen – in einer notwendig exklusiven Schulform, die Kinder aus international mobilen Expatfamilien ausbildet und unter den besonderen Bedingungen des Gastlandes agiert? Woran muss man sich gesetzlich wie gesellschaftlich orientieren? Welche Notwendigkeiten, Potentiale und Probleme inklusiver Praxis zeigen sich? Welche Ressourcen und Unterstützung benötigt die Schule, intern wie extern? Welche grundsätzlichen Kontroversen der Inklusion werden am Sonderfall Auslandsschule deutlich? Diesen Fragen ging die Autorin in einer dreijährigen Studie an einer Deutschen Auslandsschule nach. Die Ergebnisse und das daraus resultierende Konzept beschreibt sie lebens- und praxisnah.
- 1–12 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–12
- 13–17 1 Einleitung 13–17
- 18–38 2 Hinführung 18–38
- 2.1 Inklusion, Auslandsschulen und ihre Vielfalt
- 2.1.1 Inklusion: Zwischen Überanstrengung und Oszillation
- 2.1.2 Deutsche Auslandsschulen: Am Rande des Schulsystems
- 2.1.3 Vielfalt: ,Chance’ und ‚Herausforderung’ von Inklusion und Auslandsschule
- 2.2 Schlussfolgerungen zum Vorgehen
- 2.2.1 Problemfindung und Fragenentwicklung
- 2.2.2 Mehrdimensionalität und Interdisziplinarität
- 39–67 3 Methodik 39–67
- 3.1 Grundlagen
- 3.1.1 Eigener Hintergrund
- 3.1.2 Ausland – ein (un)vermeidliches Konzept
- 3.1.3 Prinzipien als Gütekriterien
- 3.2 Rahmen
- 3.2.1 Forschungsfeld und -zeitraum
- 3.2.2 Forschungsgang
- 3.2.3 Beforschte Personen
- 3.3 Methoden
- 3.3.1 Gespräche und Beobachtungen
- 3.3.2 Ergänzende Verfahren
- 3.3.3 Rekonstruktion
- 68–111 4 Spannungsfeld der Anforderungen 68–111
- 4.1 Schule für Deutschland
- 4.1.1 Visitenkarte, Exportschlager, Begegnungszentrum: „Instrument“ Deutschlands
- 4.1.2 Autonomie und Kontrolle, Eigenverantwortung und Rechenschaft: ,Teilautonomie’
- 4.1.3 „Make it in Germany“: deutscher Exklusivanspruch
- 4.1.4 Dienstleister, Partner, Leuchtturm, NPO: Unternehmen für Deutschland
- 4.1.5 Barriereabbau, Menschenrecht, ,kein Selbstläufer’: Inklusion
- 4.2 Schule für das ,Sitzland’, Schule für die Welt
- 4.2.1 Privatschule am Standort
- 4.2.2 Internationale Schule
- 112–140 5 Standort im Aufbruch 112–140
- 5.1 Land der Gegensätze
- 5.1.1 Extreme Bedingungen
- 5.1.2 Gesellschaft im Ungleichgewicht
- 5.1.3 Bildung als Teil wirtschaftlicher Prosperität
- 5.2 Neue Werte
- 5.2.1 Führend: Luxus, Leadership, Globalität
- 5.2.2 Folgend: Öffnung, Diskussion, Inklusion
- 141–265 6 „Es kommt einfach keine Ruhe rein.“ – Herausforderungen des Schulalltags 141–265
- 6.1 Fluktuation
- 6.1.1 Viele Wechsel, wenig Kontinuität
- 6.1.2 Viele Beziehungen, wenig Bindung
- 6.1.3 Viel Dokumentation, wenig Nachhaltigkeit
- 6.2 Deutsch und Mehrsprachigkeit
- 6.2.1 Deutsch: Voraussetzung und Ziel
- 6.2.2 Mehrsprachigkeit: zwischen Interkulturalität und sprachlicher Überforderung
- 6.2.3 Sprachbarrieren und -hierarchien
- 6.2.4 Lehrkräfte als Sprach(ver)mittler
- 6.3 Kleine, junge Schulgemeinschaft
- 6.3.1 Anschluss, Bindung, Abhängigkeit
- 6.3.2 Diffusion und Rollenkonflikte, Informalität und Flexibilität
- 6.3.3 Gliederung und Zusammenarbeit
- 6.4 Ressourcenfragen
- 6.4.1 Personal: Kleiner Pool, schneller Wechsel
- 6.4.2 Material und Ausstattung: Schwierige Beschaffung, eingeschränkte Nutzung
- 6.4.3 Finanzen: Zwischen PR und Pädagogik
- 6.5 Elternarbeit, Elterneinfluss
- 6.5.1 Partner und Kunden: Die Auslandsschule als Dienstleister
- 6.5.2 Dienstreiseväter, Helikoptermütter: Extreme der Kooperation
- 6.5.3 Leistungsdruck, Notenfokus und Dokumentationsanspruch
- 6.5.4 Kritisch: Förderbedarf
- 6.5.5 Repräsentantinnen und Vorgesetzte: Eltern in Führungspositionen
- 6.6 Ansprüche im Widerspruch
- 6.6.1 Schule (nicht) wie in Deutschland
- 6.6.2 Gemeinsamkeit und Offenheit, Unterschiedlichkeit und Grenzziehung
- 6.6.3 Christentum, Islam, Säkularisierung
- 6.6.4 Vermitteltes Ideal, gelebter Alltag
- 6.7 Unumgänglicher Umgang mit Vielfalt
- 6.7.1 Gefördert und gefordert: Leistungen und Deutsch(land)kenntnis
- 6.7.2 Anerkannt, angepasst oder ausgeschlossen: Verhalten und Umgang
- 6.7.3 Angenommen, angestrebt: Ortserfahrung und Verbleib
- 6.7.4 Einbezogen und abgegrenzt: Nationalität, Sprache, Kultur und Religion
- 266–317 7 Problemlagen der Expats – Besonderheiten der Schulbeteiligten 266–317
- 7.1 Unsicherheit und Erfolgsdruck
- 7.1.1 Biographische Brüche: Krisen des Umzugs und Stress des Ankommens
- 7.1.2 Leben für die Zukunft: Karrierefokus und Leistungsdruck
- 7.1.3 Unsichere Perspektive: Unbeständige Gegenwart, ungewisse Zukunft
- 7.2 Entankerung und Desorientierung
- 7.2.1 Herkunft und Heimat: Neue, ferne, viele, keine
- 7.2.2 Pluralität: Konkurrierende Kulturen, mehrere Sprachen
- 7.2.3 Beziehungen: Trennungen und Instabilität, Einsamkeit und Kompensation
- 7.3 Beschränkung und Beschränktheit
- 7.3.1 Goldener Käfig: Überbehütung, Unfreiheit, Unselbstständigkeit
- 7.3.2 Konsum: Erlebnisersatz und Kompensation
- 7.3.3 Bewahrung: Traditionalismus, Patriotismus, Diskriminierung
- 318–347 8 Inklusion an der Auslandsschule: Widersprüche und Annäherungen 318–347
- 8.1 Inklusiv oder exklusiv: Grundfrage(n) der inklusiven Auslandsschule
- 8.1.1 Exklusivität oder Öffnung
- 8.1.2 Vorgabenkorsett oder Entwicklungsfreiheit
- 8.1.3 Konvergenz oder Divergenz
- 8.1.4 Meritokratie oder Diversifizierung
- 8.1.5 (Inter-)Nationalität oder Standortbezug
- 8.1.6 Kurzfristigkeit oder Nachhaltigkeit
- 8.2 Inklusiv und exklusiv: Vorschläge für eine inklusive Auslandsschule
- 8.2.1 Leistungs- und Sprachförderung
- 8.2.2 Wertevermittlung: Menschenrechts-, Demokratie-, Interkulturalitätserziehung
- 8.2.3 Begegnung
- 8.2.4 Lebenslagenorientierung
- 348–396 9 Anerkennende Inklusion: Lebenslagen- und Schulorientierung 348–396
- 9.1 Anerkennung der Lebenslagen: Förderbedarfe des Expatmilieus
- 9.1.1 Ankommen ermöglichen: Begleitung und Aufarbeitung
- 9.1.2 Barrieren abbauen: Deutsch- und Mehrsprachigkeit
- 9.1.3 Beziehungen aufbauen: Bindung und Identifikation
- 9.1.4 Verankerung schaffen: Verortung und Lebensweltenbezug
- 9.1.5 Rahmen geben: Stabilität und Kontinuität
- 9.1.6 Orientierung bieten: Verhaltenssicherheit und Angstfreiheit
- 9.1.7 Resilienz steigern: Entlastung und (Selbst-)Schutz
- 9.1.8 Freiheit ermöglichen: Selbstständigkeit, Kreativität, Verantwortung
- 9.1.9 Toleranz entwickeln: Anerkennung, Achtung und Dialog
- 9.2 Anerkennung der Schulsituation: Förderbedarfe der Auslandsschule
- 9.2.1 Stabilität und Kontinuität: Die resiliente Auslandsschule
- 9.2.2 Verortung und Rahmung: Die vorpädagogische Auslandsschule
- 9.2.3 Individualität und Kindeswohl: Die angstfreie Auslandsschule
- 9.2.4 Gemeinsamkeit und Verschiedenheit: Die interkulturelle Auslandsschule
- 9.2.5 Autonomie und Mitwirkung: Die pädagogische Auslandsschule
- 9.3 Anerkennung der Schulentwicklungssituation: Umstände inklusiver Schulentwicklung
- 9.3.1 Viele Vorgaben, beschränkte Möglichkeiten
- 9.3.2 Viel Überzeugungsarbeit, wenig Unterstützung
- 397–412 10 Inklusion im Spiegel der Auslandsschule: Weiterführende Fragen 397–412
- 10.1 Zum Umgang mit Vielfalt
- 10.1.1 Inklusion als Problem der Differenzsetzung
- 10.1.2 Inklusion als Frage der Normalität
- 10.2 Zur inklusiven Schulkultur
- 10.2.1 Inklusion als kulturelles Problem
- 10.2.2 Inklusion als Frage des Menschenbildes
- 10.2.3 Inklusion als Frage der Bereicherung
- 413–421 11 Zusammenfassung 413–421
- 422–424 12 Fazit 422–424
- 425–444 13 Literatur 425–444
- 445–446 14 Abkürzungsverzeichnis 445–446
- 447–448 Dank 447–448