Verständliche Verwaltungskommunikation in Zeiten der Digitalisierung
Konzepte - Lösungen - Fallbeispiele
Zusammenfassung
Verständliche Kommunikation in Verwaltungen, zwischen Verwaltungen und zu ihrem Publikum ist ein vielfach und lange beklagtes Desiderat. Fachtexte aus Verwaltungen verständlich für ein Laienpublikum zu verfassen, ist hoch kompliziert. Die bisherige Praxis des Textens orientierte sich hauptsächlich an den verwaltungsrechtlichen Erfordernissen und den Anforderungen der Rechtsprechung, die zum Beispiel bei Widersprüchen gegen Verwaltungsentscheidungen angerufen wird. Das bedeutete bisher eine hauptsächliche Orientierung der Verwaltungssprache an der Sprache des Rechts, die eine Fachsprache ist, keine allgemein verständliche Alltagssprache. Die Digitalisierung des öffentlichen Sektors bietet gute Möglichkeiten, neue Techniken für eine wirksamere und verständlichere Verwaltungskommunikation zu nutzen. Vertreter verschiedener Disziplinen geben praktische Hinweise technischer und inhaltlicher Natur, vermitteln dazu Hintergrundwissen und lenken den Blick vor allem auf das Wie erfolgreicher, digital vermittelter Verwaltungskommunikation. Mit Beiträgen von Prof. Dr. Ralf Daum, Dr. Heiko Fiedler-Rauer, Prof. Dr. Rudolf Fisch, Dr. Martin Hagen, Prof. Dr. Hermann Hill, Prof. Dr. Werner Holly, Daniel Kühnhenrich, Prof. Dr. Jörn von Lucke, Prof. Dr. Karin Luttermann, Burkhard Margies M.A., Dr. Susanne Michalik, Prof. Dr. Andreas Schmietendorf, Prof. Dr. Gunnar Schwarting, Prof. Dr. Margrit Seckelmann M.A., Dr. Sascha Wolfer
- 1–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–8
- 9–30 Warum ist „Verständliche Verwaltungskommunikation in Zeiten der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung“ ein Thema? – Einführung und Übersicht 9–30
- 1. Was ist das Problem?
- 2. Wesensverschiedenheiten des Verstehens von mündlicher, schriftlicher und bildlicher Kommunikation
- 3. Zur Evolution des Textverständnisses
- 4. Die Sprache der Bürokratie
- 5. Entwicklungsarbeiten an einer effektiven Verwaltungskommunikation
- 6. Beispiele gelungener Verwaltungskommunikation
- 6. Ergebnis
- 7. Nachwort
- 8. Literatur
- 31–46 Zum Stand der Dinge in Sachen Digitalisierung im öffentlichen Sektor – mit praktischen Beispielen der nutzerzentrierten Umsetzung 31–46
- 1. Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung
- 2. Folgen der Digitalisierung
- 3. Was fehlt?
- 4. Zusammenfassung
- 5. Literatur
- 47–62 Verwaltungssprache, schwere Sprache? – Ergebnisse zur Verständlichkeit von behördlichen Formularen und Schreiben aus der Lebenslagenbefragung 2019 47–62
- 1. Datenerhebung und allgemeine Ergebnisse
- 2. Verständlichkeit
- 3. Diskussion und Fazit
- 4. Literatur
- 63–76 Öffentlich angebotene Daten und Funktionen (Open Data/Open APIs) als Rückgrat des digitalen Wandels in den deutschen Behörden – eine Bestandsaufnahme 63–76
- 1. Motivation und Zielstellung
- 2. Herausforderungen der Digitalisierung
- 3. Bedeutung öffentlich angebotener Daten und APIs
- 4. Technische Aspekte von Web APIs
- 5. Reife öffentlich angebotener Verwaltungsdaten
- 6. Gewährleistung der semantischen Interoperabilität
- 7. Zusammenfassung und Ausblick
- 8. Literatur
- 77–96 Moderne Verwaltungskommunikation 77–96
- 1. Grundlagen der Verwaltungskommunikation
- 2. Verwaltungskommunikation in der Digitalisierung
- 3. Einfluss neuer Handlungsweisen auf Verwaltungskommunikation
- 3. Medien der Verwaltungskommunikation
- 4. Design als Mittel der Verwaltungskommunikation
- 5. Kommunikation und Strategie
- 6. Impact (Wirkung) der Verwaltungskommunikation: Die Verwaltung als „Marke“
- 7. Literatur
- 97–108 Das Rathaus verstehen – mit der Bevölkerung verständlich kommunizieren 97–108
- 1. Ausgangslage
- 2. Die Vielfalt in der Kommunalverwaltung
- 3. Verwaltungskommunikation – verständlich und gerichtsfest?
- 4. Gesetze – verständlich für die Verwaltung?
- 5. Kommunikation auf vielen Kanälen
- 6. Verständlichkeit – eine Bringschuld
- 7. Literatur
- 109–122 Zukünftige Formen der digitalen Kommunikation mit der Verwaltung 109–122
- 1. Generationenaufgabe Digitalisierung
- 2. Vertriebskanäle und Mehrkanalmanagement
- 3. Weiterentwicklungen der elektronischen Kommunikation
- 4. Weiterentwicklungen der mobilen Datenkommunikation
- 5. Weiterentwicklungen der Sprachkommunikation
- Literaturverzeichnis
- 123–144 Moderne Verwaltungskommunikation: Grundlagen, Prozesse und Beispiele aus linguistischer Sicht 123–144
- 1. Linguistische Pragmatik
- 2. Schwerverständlichkeit
- 3. Leitlinien: Bürgernähe, Effizienz, Transparenz und Vertrauen
- 4. Handbuch der Rechtsförmlichkeit
- 5. Kommunikationsorientierte Textlinguistik
- 6. Beispiele
- 7. Rechtslinguistisches Verständlichkeitsmodell
- 7.1. Ziel und Ansatz
- 7.2. Angemessenheit und Handlungsmaximen
- 8. Digitale Verwaltungskommunikation
- 8.1. Hypertextualität
- 8.2. Fallstudie Ingolstädter Stadtverwaltung
- 9. Perspektiven
- 10. Literatur
- 145–156 Wie können wir Verständlichkeit von Texten messen? Eine Annäherung an die Erhebung des Verstehensprozesses von Verwaltungssprache 145–156
- 1. Lesen, verstehen, erinnern
- 2. Verstehen und Verständlichkeit
- 3. Messen von Verständlichkeit von Texten
- 3.1 Lesbarkeitsformeln
- 3.2 Verständlichkeitsmodelle
- 3.3 Verarbeitungsexperimente
- 4. Reformulierungen von rechtssprachlichen Texten und deren Auswirkungen auf die Verständlichkeit
- 4.1 Nominalisierungen
- 4.2 Lange Sätze
- 5. Fazit
- 6. Literatur
- 157–170 Leichte Sprache und Algorithmisierung als Anforderungen an die Gesetzessprache 157–170
- 1. Es ist komplex: Ein kurzer Problemaufriss
- 2. Komplexität versus Einfachheit 1: Probleme der Verwendung Leichter Sprache als Herausforderung an die Gesetzessprache
- 2.1 Fachsprachlichkeit und Multiadressatenproblematik
- 2.2 Leichte Sprache als Prüfstein der Multiadressatenproblematik
- 2.3 Ein Rechtsanspruch auf Verwendung Leichter Sprache?
- 2.3.1 Die Verwendung Leichter Sprache als Element der Inklusion
- 2.3.2 Die Unterschiede zwischen Leichter und Einfacher Sprache
- 2.4 Die Suche nach Eindeutigkeit oder: Welche Textebene steht im Vordergrund?
- 3. Komplexität versus Einfachheit 2: Herausforderungen bei der Verwendung ‚algorithmentauglicher‘ Gesetzessprache
- 3.1 „Vollautomatisierbarkeit“ der Gesetzessprache?
- 3.2 Formen und Folgen rechtlicher Programmierbarkeit von Gesellschaft
- 4. Bilanz und Ausblick
- 5. Literaturverzeichnis
- 171–182 Digitalisierung und Verwaltungskommunikation - Was können öffentliche Verwaltungen und Kirchen voneinander lernen? 171–182
- 1. Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kirchen und öffentlichen Verwaltungen
- 2. Wissenstransfer von öffentlichen Verwaltungen zu Kirchenverwaltungen
- 2.1 Integriertes Zugangsmanagement als Basis einer digitalen Verwaltungskommunikation
- 2.2 Behördenrufnummer 115 und Serviceportal service-bw.de
- 2.3 Info-Service-Hotline der EKD
- 3. Wissenstransfer von Kirchenverwaltungen zu öffentlichen Verwaltungen
- 3.1 Digitalisierungsprojekt der Evangelischen Landeskirche in Württemberg
- 3.2 Entwicklung und Verbreitung einer Gemeindesoftware in der katholischen Kirche
- 4. Gegenseitiges Lernen
- 5. Literatur
- 183–200 Wie diebisch ist diese ELSTER? Ein medienlinguistischer Versuch mit dem Online-Steuerverfahren 183–200
- 1. Verständliche Fachkommunikation?
- 2. Einige Ansätze in Wissenschaft und Praxis
- 3. ELSTER-online als riskante Kommunikation
- 3.1 Vermintes Gelände I: Thema Steuern
- 3.2 Vermintes Gelände II: Formulare
- 3.3 Vermintes Gelände III: Hypertext
- 4. ELSTER-online: Kommunikation mit Fallen
- 4.1. Beispiel 1: Verwirrspiel nicht nur mit falscher Zahl
- 4.2 Beispiel 2: Wider die Alltagslogik von brutto/netto
- 4.3 Beispiel 3: Hypertext erfordert mehr Präzisierung
- 4.4 Beispiel 4: Satzungetüm statt Hilfe
- 5. Fazit
- 6. Literatur
- 201–214 Endlich verständlich: Entwicklung und Einführung kundenfreundlicher Bescheide der Deutschen Rentenversicherung 201–214
- Literatur
- 215–230 Ausblick: Smarte Kommunikationsformen in Staat und Verwaltung 215–230
- 1. Neue Akzente in der Kommunikation durch smarte Objekte
- 2. Wirkungen durch cyberphysische Systeme und das Internet der Dinge
- 3. Kommunikation in Echtzeit durch das taktile Internet
- 4. Einsatz von künstlicher Intelligenz in Staat und Verwaltung
- 5. Singapur - Smart Nation Singapore
- 6. Republik China – Smarte Lösungen für Alltagsprobleme
- 7. Volksrepublik China – Aufbau eines Sozialbonitätssystems
- 8. In welcher smarten Welt wollen wir eigentlich leben?
- Literaturverzeichnis
- 231–234 Autorinnen und Autoren 231–234
- 235–240 Index 235–240