Kants Geschmackstheorie in weltbürgerlicher Absicht
Zusammenfassung
Wegen Kants Betonung der Interesselosigkeit beim Schönheitsurteil scheint das ästhetische Subjekt eine von allen anderen Bereichen des Lebens isolierte Position zu haben. Die Autorin macht hingegen darauf aufmerksam, dass die Kantische Geschmackstheorie neben der Interesselosigkeit eines reinen Geschmacksurteils eine Erweiterung eines solchen Urteils thematisiert, welche mit der weltbürgerlichen Absicht eines alles um die Realisierung des Endzwecks willen integrierenden Subjekts zusammenhängt.
Schlagworte
- 1–18 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–18
- 19–20 Zitierweise und Abkürzungen 19–20
- 21–40 Einleitung 21–40
- 1. Problem der unterschiedlichen Rechtfertigungsversuche zum Zustimmungsanspruch eines Geschmacksurteils
- 2. Problem des Übergangs von der Natur zur Freiheit durch das Geschmacksurteil
- 2.1. Bedeutung des Übergangs von der Natur zur Freiheit
- 2.2. Die für den Übergang erforderliche Erweiterung des reinen Geschmacksurteils
- 3. Vernachlässigung der Idee des höchsten Guts in der bisherigen Forschung und der Kantische Weltbegriff
- 3.1. Vernachlässigung der Idee des höchsten Guts in der bisherigen Forschung
- 3.2. Weltbegriff bei Kant und seine Geschmackstheorie
- 41–120 I. Kants Theorie des Geschmacksurteils und die darin angedeutete Erweiterung des reinen Geschmacksurteils 41–120
- 1. Kants Theorie des reinen Geschmacksurteils
- 1.1. Deduktion der reinen ästhetischen Urteile und Analytik des Schönen als Darstellungsorte der Theorie des reinen Geschmacksurteils
- 1.1.1. Reichweite der Deduktion der reinen ästhetischen Urteile
- 1.1.2. Charakteristika des Geschmacksurteils in der Analytik des Schönen
- 1.2. Gefühl der Lust beim reinen Geschmacksurteil als Bewusstsein seiner Selbsttätigkeit
- 1.2.1. Gefühl der Lust beim reinen Geschmacksurteil als Lebensgefühl
- 1.2.2. Belebung des Gemüts durch innere Kausalität
- a. Das Lebensgefühl als ein subjektbezogenes Gefühl
- b. Beförderung des Lebens durch Selbsttätigkeit
- 1.2.3. Mehr als ein Wohlgefallen – Bewusstsein der Allgemeingültigkeit im Gefühl der Lust
- 1.3. Deduktion des reinen Geschmacksurteils
- 1.3.1. Aufgabe der Deduktion
- 1.3.2. Argument der Deduktion und Fehler der Äquivokation
- 1.3.3. Vernachlässigung der ursprünglich gestellten Aufgabe der Deduktion
- 1.3.4. Unausführbarkeit der von Kant selbst gestellten Aufgabe der Deduktion
- 1.4. Allisons Interpretation von Kants Deduktion und das Problem von quid facti
- 1.5. Allgemeine Mitteilbarkeit des Gefühls beim reinen Geschmacksurteil
- 1.5.1. Allgemeine Mitteilbarkeit des Gefühls beim reinen Geschmacksurteil
- 1.5.2. Allgemeine Verfügbarkeit der Bedingung für das Gefühl beim reinen Geschmacksurteil
- 2. Zwei Perspektiven auf die Zweckmäßigkeit beim Geschmacksurteil und dessen Erweiterung
- 2.1. Art und Struktur der Zweckmäßigkeit beim Geschmacksurteil
- 2.1.1. Zweckmäßigkeit des Gegenstandes für unser Erkenntnisvermögen
- 2.1.2. Subjektive und formale Zweckmäßigkeit
- 2.1.3. Struktur der zufälligen Übereinstimmung der Natur mit einem Bedürfnis unseres Erkenntnisvermögens
- a. Gefühl der Lust aufgrund der zufälligen Einstimmung zwischen der Natur und unserem Erkenntnisvermögen bei den besonderen Naturgesetzen
- b. Zufälligkeit der Einstimmung zwischen der Natur und unserem Erkenntnisvermögen beim Geschmacksurteil und dessen Möglichkeit, mit einem Bedürfnis verbunden zu werden
- 2.2. Zwei Blickrichtungen auf Zweckmäßigkeit in Kants Theorie des reinen Geschmacksurteils
- 2.2.1. Tendenz der ersten Blickrichtung: Möglichst vom Objekt abstrahieren!
- 2.2.2. Tendenz der zweiten Blickrichtung: Auf das Verhältnis des (Natur-) Objekts außer uns zum menschlichen Subjekt achten!
- 2.2.3. Interpretation zu den zwei Blickrichtungen
- 3. Kants Hinweise auf die Erweiterung des reinen Geschmacksurteils außerhalb der Theorie des reinen Geschmacksurteils
- 3.1. Eine mögliche Interpretation und Einwand dagegen
- 3.2. Perspektivenwechsel vom Phänomenalen zum Noumenalen durch ein Vernunftinteresse
- 3.3. Ausdehnung der Urteilsart und ein anderer Allgemeingültigkeitsanspruch
- 3.4. Erweiterung sowie Ausdehnung in Hinsicht auf das Subjekt
- 121–192 II. Sollens-Anspruch des Geschmacksurteils 121–192
- 1. Frage der Verortung des Sollens-Anspruches eines Geschmacksurteils und Defizit der bisherigen Forschungen
- 2. Kritik an Interpretationen des ästhetischen Sollens in der bisherigen Forschung
- 2.1. Recki
- 2.2. Ginsborg und Allison
- 2.3. Rind
- 2.3.1. Rinds Behauptungen
- 2.3.2. Probleme in Rinds Argumentation
- a. Unnötige sowie irreführende Interpretationen hinsichtlich »ansinnen« und »zumuten«
- b. Vernachlässigung der moralischen Implikationen des Anspruches eines Geschmacksurteils
- 3. Allgemeine Charakterisierung von Werden und Sollen
- 3.1. (Un-)Berechenbarkeit aufgrund von Abweichungs(-un-)möglichkeit
- 3.1.1. Der Werden-Sollen-Gegensatz in Kants Moralphilosophie
- 3.1.2. Werden bei theoretisch-objektiver Notwendigkeit: Müssen-Notwendigkeit als eine auf notwendige Bedingungen gründende Berechenbarkeit
- 3.2. Zurechnungsfähigkeit
- 3.2.1. Anonymität des transzendentalen Subjekts, Persönlichkeit sowie Zurechnungsfähigkeit des praktischen Subjekts
- 3.2.2. Verortung des ästhetischen Subjekts
- 4. Überprüfung des Gemeinsinns im zweiten Sinne zum Erhellen des ästhetischen Sollens
- 4.1. Zusatz-Tätigkeit und Gemeinsinn in zweifachem Sinne
- 4.2. Das Nebeneinander der zwei Arten von Gemeinsinn
- 4.2.1. Konstitutiver Gemeinsinn
- 4.2.2. Regulativer Gemeinsinn
- 4.2.3. Künstlicher Gemeinsinn
- 4.2.4. Natürlicher Gemeinsinn im zweifachen Sinne
- a. Konkretes Verfahren der Erkenntniskräfte
- b. Angeborenes Vermögen
- 4.2.5. Zu erwerbender Gemeinsinn
- a. Kein angeborenes, sondern ein kultiviertes Vermögen für die komplexe Reflexion
- b. Zu erwerbendes Vermögen in Bezugnahme auf die höheren Zwecke
- 5. Von Maximen abhängiger Wert des praktischen sowie des ästhetischen Subjekts
- 5.1. Zwei Begriffe des Werts
- 5.2. Von Maximen abhängiger Wert des Subjekts eines Geschmacksurteils
- 6. Welt-Status des Subjekts: Eine Welt oder zwei Welten?
- 6.1. Werden als unausweichliche Funktionsweise eines an eine einzige Welt gebundenen Subjekts
- 6.2. Sollen als Forderung nach Synthesis durch Transzendierung der eigenen Natur des Subjekts und das ästhetische Sollen
- 7. Das ästhetische Sollen als eigenständiger Anspruch des Geschmacksurteils
- 193–228 III. Erweiterung des reinen Geschmacksurteils und das Bedürfnis der praktischen Vernunft 193–228
- 1. Intellektuelles Interesse am Schönen und das Bedürfnis der praktischen Vernunft
- 1.1. Eigenschaft des Willens, a priori durch Vernunft bestimmt werden zu können
- 1.2. Bedürfnis nach der objektiven Realität von Ideen
- 2. Idee des höchsten Guts in Kants Philosophie
- 2.1. Das höchste Gut als Pflicht
- 2.2. Ausführbarkeit der Pflicht des höchsten Guts
- 2.2.1. Notwendigkeit des Bedürfnisses der reinen praktischen Vernunft
- 2.2.2. Transzendente Vernunftidee des höchsten Guts
- a. Vollkommene Sittlichkeit mit der ihr entsprechenden vollkommenen Glückseligkeit
- b. Kollektive Ebene des höchsten Guts
- 2.2.3. Fehlende Realisierbarkeit der transzendenten Vernunftidee des höchsten Guts als solche
- a. Problem hinsichtlich der Glückseligkeit
- b. Problem hinsichtlich der Sittlichkeit des menschlichen Kollektivs
- 2.3. »Immanenz«- und »Transzendenz«-Begriff des höchsten Guts
- 2.3.1. Immanenz des höchsten Guts für die Ausführbarkeit der Pflicht
- 2.3.2. Transzendenz des höchsten Guts und Bedürfnis der praktischen Vernunft
- a. Transzendenz des höchsten Guts
- b. Dem Bedürfnis der reinen praktischen Vernunft liegt der Transzendenz-Begriff zugrunde.
- 3. Erweiterung des theoretischen Vermögens in praktischer Absicht
- 3.1. Praktisches Bedürfnis, welches auf theoretische Weise befriedigt werden muss
- 3.1.1. Ein theoretisch zu lösendes Problem
- 3.1.2. Folgenschwere Auswirkungen der theoretischen Unstimmigkeit bei der Willensbestimmung
- 3.1.3. Möglichkeit verschiedener Maßnahmen
- 3.2. Erweiterung des theoretischen Erkenntnisvermögens um des höchsten Guts willen in der zweiten und dritten Kritik
- 229–266 IV. Befugnis zur Erweiterung des Geschmacksurteils 229–266
- 1. Bedürfnis und Interesse bei der Erweiterung des Geschmacksurteils
- 1.1. Verwandte Beziehung zwischen Bedürfnis und Interesse
- 1.2. Bedürfnis und Interesse in der theoretischen Philosophie Kants
- 1.2.1. Unumgänglichkeit des Bedürfnisses der theoretischen Vernunft
- 1.2.2. Freiwilligkeit des Interesses der theoretischen Vernunft
- 1.2.3. Vergleich zwischen dem Bedürfnis der spekulativen Vernunft und dem der praktischen Vernunft hinsichtlich des Status
- 1.3. Bedürfnis und Interesse in der praktischen Philosophie Kants
- 1.3.1. Interesse in Kants Handlungstheorie
- 1.3.2. Das nicht wählbare Bedürfnis, das frei wählbare Interesse
- 1.4. Der Fall der Erweiterung des Geschmacksurteils
- 2. Philosophie nach dem Weltbegriff und das intellektuelle Interesse am Naturschönen
- 2.1. Die Philosophie nach dem Weltbegriff
- 2.1.1. Zweckbegriff bei der Philosophie nach dem Weltbegriff
- 2.1.2. Praktische Aufgabe des Philosophen nach dem Weltbegriff
- 2.1.3. Existenzielle Fragen des Menschen durch die Philosophie in weltbürgerlicher Bedeutung
- a. Existenzielle Bedeutung des Begriffs »Welt«
- b. Existenzielle Bedeutung des Begriffs »Weltbürger«
- 2.2. Weltbürgerliche Merkmale beim intellektuellen Interesse am Naturschönen in § 42 der Kritik der Urteilskraft
- 2.2.1. Orientierung an der Idee des höchsten Guts
- 2.2.2. Geläutertes und gründliches Denkverhalten zur Willensbestimmung
- 2.2.3. Wert nach der »Wahl« des Erlebnisses der Naturschönheit
- 267–340 V. Weltbürgerliche Absicht beim Sollens-Anspruch des Geschmacksurteils 267–340
- 1. Sollens-Anspruch und das intellektuelle Interesse
- 1.1. Sollens-Anspruch als eine Handlung aus dem intellektuellen Interesse
- 1.2. Der hinsichtlich der objektiven Seite behauptete Sollens-Anspruch
- 1.3. Der hinsichtlich der subjektiven Seite behauptete Sollens-Anspruch
- 1.3.1. Das Interesse an der allgemeinen Mitteilbarkeit des Gefühls
- 1.3.2. Einhelligkeit der Sinnesart und ihr äußerliches Verhältnis zur Sittlichkeit
- a. Empirischer Charakter, intelligibler Charakter
- b. Beitrag der Einhelligkeit der Menschen hinsichtlich der äußerlichen Tugend zu der dem höchsten Gut förderlichen Gesellschaft
- Exkurs: Die konstitutive und unmittelbare Förderung des höchsten Guts durch die Kultivierung der Sinnesart
- 1.3.3. Die exemplarische Notwendigkeit und der ästhetische Sollens-Anspruch
- a. Praktische Notwendigkeit mit hypothetischem Charakter
- b. Exemplarische Struktur im Hypothetischen
- 1.4. Antinomie des Geschmacks in weltbürgerlicher Hinsicht
- 1.4.1. Streit über den Geschmack als Sollens-Anspruch in weltbürgerlicher Absicht
- 1.4.2. Unbestimmtheit des Vernunftbegriffs und Übergang von der Natur zur Freiheit
- 1.4.3. Das als bestimmbar interpretierte Übersinnliche und das ästhetische Sollen
- 1.5. Sensus communis und die Maximen des gemeinen Menschenverstandes in weltbürgerlicher Absicht
- 2. Sollens-Anspruch und Kants Symbol-These über die Schönheit
- 2.1. Das weltbürgerliche Interesse in Kants Darlegung der Symbol-Theorie
- 2.1.1. Interesse an der objektiven Realität eines Vernunftbegriffs in praktischer Absicht
- 2.1.2. Struktur des Fortschreitens vom Besonderen zum Allgemeinen
- 2.2. Symbol der Sittlichkeit oder des Sittlich-Guten?
- 2.2.1. Der Fall eines Symbols der Sittlichkeit
- 2.2.2. Der Fall vom Symbol des Sittlich-Guten und das Symbolisieren desselben durch das Schöne
- 2.2.3. Über den Begriff des Schönen in der These »das Schöne ist das Symbol des Sittlich=guten« und dessen weltbürgerliche Bedeutung
- 2.3. Sollens-Anspruch in Hinsicht auf die Symbol-These und Wert des weltbürgerlichen Subjekts
- 2.3.1. Berechtigung des Sollens-Anspruchs aufgrund des symbolischen Verhältnisses und Notwendigkeit des erweiterten Reflexionsgangs
- 2.3.2. Wert der Maxime in weltbürgerlicher Hinsicht
- 3. Weltbürgerliche Bedeutung der Autonomie des Geschmacks
- 341–346 Literaturverzeichnis 341–346