Ein sinnvoller Plan Gottes?
Von der Teleologie des göttlichen Willens
Zusammenfassung
Der Vorstellung von einem Plan Gottes spielt in allen theologischen Traktaten eine zentrale Rolle. Angesichts dessen irritiert es, dass das göttliche Planen in der gegenwärtigen Theologie kaum zum expliziten Reflexionsgegenstand wird. Hier setzt der Band an. Unter Berücksichtigung heutiger Anfragen, insbesondere seitens Evolutionslehre und kritischer Vernunft, wird die Frage nach einer göttlichen Finalität interdisziplinär behandelt. Im Zentrum der Beiträge stehen folgende Fragen: Verfolgt Gott mit seiner Schöpfung einen erkennbaren Plan? Inwiefern ist der Mensch in ihn involviert? Lassen sich aus ihm moralische Implikationen ableiten?
Schlagworte
- 1–6 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–6
- 7–8 Vorwort 7–8
- 9–20 Thematische Hinführung 9–20
- 9–10 1. Einführung 9–10
- 11–20 2. Überblick 11–20
- 23–114 I. Schöpfung 23–114
- 23–43 Durchkreuzte Pläne? 23–43
- 1. Gut geplant, aber …
- 2. Die Lebenswelt und ihre Ätiologie
- a) Die Folgen des Essens der Frucht
- b) „Erkenntnis von Gut und Böse‟
- c) Gebotsübertretung mit Todessanktion?
- d) Die Charakteristika Gottes
- 3. Gescheiterte Pläne oder geplantes Scheitern?
- 4. Der narrative Plan der Schöpfungserzählungen
- 44–68 Eine kosmische Katastrophe? 44–68
- 1. Freie Schöpfung oder Emanation?
- 2. Ewigkeit der Welt?
- 3. Planvolles Handeln?
- 4. Schöpfungsmotiv Freiheit?
- 5. Anthropozentrismus?
- 6. Missbrauch der Freiheit?
- 7. Böswillig durchkreuzt?
- 8. Begründete Hoffnung
- 69–91 Vom Sinn und Ziel göttlicher Ordnung 69–91
- 1. Teleologie der Natur
- 2. Schöpfergott und Schöpfungsziel
- 3. Modelle fürsorglichen Schöpfungshandelns Gottes
- 4. Schöpfungsziel und Apokalyptik
- 5. Erlösungsbedürftigkeit als Ausgangspunkt der Heilsordnung
- 6. Schluss
- 92–114 Weil’s ums Ganze geht 92–114
- 1. (K)ein Plan Gottes? – eine erste Problemanzeige
- 2. „Kosmosvergessenheit‟ der Schöpfungstheologie und der Eschatologie – eine weitere Problemanzeige
- a) Prinzipielle oder faktische Irrelevanz der kosmischen Dimension
- b) Verweis auf die klare Trennung theologischer und naturwissenschaftlicher Theoriebildungen
- c) Relevanz der nicht-menschlichen Schöpfung mit ausschließlichem Bezug zum Menschen
- d) Relevanz der nicht-menschlichen Schöpfung mit (nicht näher explizierter) Anerkennung ihres Eigenwerts
- 3. Perspektiven
- 117–220 II. Anthropologie 117–220
- 117–141 Ebenbild Gottes und Mit-Geschöpf 117–141
- 1. Die Frage nach den Wurzeln der Umweltkrise
- 2. Die Enzyklika „Laudato si'‟ 2015
- 3. Zur Klärung des Begriffs „Anthropozentrismus‟
- 4. Die wahren Wurzeln: Stoa, nicht Bibel
- a) Die jüngere Schöpfungserzählung
- b) Die Stoa
- 5. Perspektiven zur Überwindung des christlichen Anthropozentrismus
- 6. Epilog: Der Lebensbaum als Kreuz
- 142–164 Der leere Kosmos und Gottes Gegenüber 142–164
- 1. Eine notwendige Unterscheidung
- 2. „Gottes Gegenüber‟ und die Stellung des Menschen
- 3. Der ‚Plan Gottes′ und die Welt
- 165–180 Der Australopithecus als Ebenbild Gottes? 165–180
- 1. Geschichte des Menschen
- 2. Gottebenbildlichkeit
- 3. Prozesstheologie
- 4. Gottebenbildlichkeit als initial aim
- 5. Das Bild Gottes als Christusähnlichkeit – damals, heute und morgen
- 181–201 Gegen Gott über den Menschen hinaus? 181–201
- 1. Problemstellung
- 2. Technische Finalität
- 3. Selbsterlösung
- 4. Individualität und Leiblichkeit
- 5. Konsequenzen
- a) Finale Strukturen ohne Plan
- b) Selbsterlösung
- c) Blindheit gegenüber der Leiblichkeit
- 202–220 Im Plan Gottes: Eine Krone der Schöpfung? 202–220
- 1. Kenntnis von einem Plan Gottes?
- 2. Gegenargumente zur Nobilitierung des Menschen
- 3. Plan versus evolutiver Zufall?
- 4. Krone der Schöpfung versus biologische Evolution
- 5. Interdisziplinäre Kriterien zur Sonderstellung des Menschen?
- 6. Evolution des Menschen über den Menschen hinaus?
- 7. Evolution außerhalb der menschlichen Phylogenese
- 8. Fazit der Überlegungen
- 223–344 III. Ethik 223–344
- 223–245 Der eine Plan und die Diversität der Welt 223–245
- 1. Der „Plan Gottes‟ – Umrisse einer christlichen Konzeption
- 2. Kernfragen der Idee eines göttlichen Plans und mögliche Antworten
- a) Hat Gott die Wahl, welche Welt er schaffen will?
- b) Die Frage nach der Freiheit des Menschen
- 3. Die Frage nach der Norm in der einzelnen Handlung nach Thomas von Aquin
- a) Die Legitimität individueller Urteile im thomasischen Denken
- b) Das ewige Gesetz: Der göttliche Plan als Norm individueller Handlungen
- 4. Konklusion
- 246–262 Interne und externe Teleologie 246–262
- Einleitung
- 1. Zur Ablehnung von Teleologie in der modernen Philosophie
- 2. Interne versus externe Teleologie
- 3. Die Wiederentdeckung der Teleologie in der modernen Meta-Ethik
- 4. Aristotelischer Naturalismus
- 5. Interne und externe Teleologie im Aristotelischen Naturalismus
- 6. Konklusion: Teleologie und Vorsehung
- 263–291 Der Plan Gottes und die Begründung moralischer Normen 263–291
- 1. Beispiele für die lehramtliche Begründung von Normaussagen mit dem Plan Gottes
- 2. Anfragen an die Begründung moralischer Normen mit dem Plan Gottes
- a) Argumente säkularer Vernunft
- b) Fundamentale theologische Argumente
- c) Bibeltheologische Argumente
- 3. Zur Möglichkeit der Begründung moralischer Entscheidungen und Normaussagen
- 292–312 Ist es sinnvoll, von einem normativ signifikanten Plan Gottes zu sprechen? 292–312
- 1. Ausgangsüberlegung
- 2. Lebenspläne
- 3. Naturgesetzliche Entwicklungen
- 4. Natürliche Neigungen
- a) Einwände
- b) Begriffsklärungen
- c) Anwendungen
- 5. Autorität und Freiheit
- 313–344 Zur Normativität eines Plans 313–344
- Hinführung: Anscombes Kritik am Begriff „Sollen‟
- 1. Normativität in der Metaethik und im Naturrecht
- a) „It’s magic?‟ Metaethische Untersuchungsebenen
- b) Normativität des naturrechtlichen Denkens im „katholischen‟ Bereich
- 2. „Plan‟ – als Schlüssel für metaethische Herausforderungen
- 3. „Gottes Plan‟ als Anfang oder Grund meiner Pläne?
- 345–350 Personenregister 345–350
- 351–352 Autorenverzeichnis 351–352