Geschichtspolitik in Europa seit 1989

doi:10.5771/9783835321885

Geschichtspolitik in Europa seit 1989

Deutschland, Frankreich und Polen im internationalen Vergleich

1. Auflage 2013

Kein Zugriff

doi.org/10.5771/9783835321885
ISBN print: 978-3-8353-1068-1
ISBN online: 978-3-8353-2188-5
Wallstein, Göttingen Wallstein, Göttingen

Zusammenfassung

Geschichtspolitik hat sich in Europa zu einem erstrangigen Politikfeld und damit zu einem spannenden Gegenstand kulturwissenschaftlicher Forschung entwickelt.

Im Zuge des Epochenjahrs 1989 und der EU-Osterweiterung haben Fragen der Vergangenheitsdeutung für die Europäer immer mehr an Bedeutung gewonnen. Dies gilt nicht nur für Nationalgesellschaften und ihre Gedächtnisdiskurse, sondern auch für Erinnerungskonflikte zwischen europäischen Nationalstaaten und für europäische Institutionen. Geschichtspolitik, betrieben von staatlichen Instanzen, politischen Parteien, Kirchen und anderen religiösen Einrichtungen, Gewerkschaften, Unternehmen, Kommunen, Medien, Kulturinstitutionen, Wissenschaftlern sowie zivilgesellschaftlich organisierten Opfer- und Interessengruppen, ist mittlerweile ein zentrales Politikfeld sowie ein erkenntnisträchtiges Objekt sozial- und geisteswissenschaftlicher Forschung.

In dem vorliegenden interdisziplinären Sammelband werden Akteure der Geschichtspolitik porträtiert, die Konkurrenz der Opfer nachgezeichnet, historische Meistererzählungen analysiert und geschichtspolitische Inszenierungen in Museen und Ausstellungen beleuchtet. Im Zentrum stehen dabei Deutschland, Frankreich und Polen. Behandelt werden überdies die Europäische Union sowie Einzelbeispiele aus Europa.

Kapitel Ausklappen | EinklappenAutorenSeiten
1–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–8
9–12 Vorwort 9–12
13–34 Einleitung 13–34
- Geschichtspolitik. Politikfeld, Analyserahmen, Streitobjekt Stefan Troebst Stefan Troebst
35–156 Teil 1: Akteure der Geschichtspolitik 35–156
- 35–48 Der Geschichtspolitik auf der Spur. Ein Fragenkatalog dafür, wie der Umgang mit diktatorischen Vergangenheiten erforscht werden kann Edgar Wolfrum Edgar Wolfrum 35–48
- 49–67 Die Gegenwart der Historiker der Gegenwart François Hartog François Hartog 49–67
- 68–93 Strategien der Erinnerung in Polen – die zivilgesellschaftliche Alternative Anna Wolff-Powęska Anna Wolff-Powęska 68–93
- 94–156 Die Europäische Union als »Gedächtnis und Gewissen Europas«? Zur EU-Geschichtspolitik seit der Osterweiterung Stefan Troebst Stefan Troebst 94–156
157–308 Teil 2: Konkurrenz der Opfer 157–308
- 157–168 Geschichtspolitik und »Konkurrenz der Opfer« Włodzimierz Borodziej Włodzimierz Borodziej 157–168
- 169–199 Die Rückkehr der Erinnerungen an den Algerienkrieg in Frankreich und Algerien Benjamin Stora Benjamin Stora 169–199
- 200–220 Stasi-Renten: eine Fallstudie zur deutschen Vergangenheitspolitik Wojciech Pięciak Wojciech Pięciak 200–220
- 221–263 Die List der geschichtspolitischen Vernunft. Der polnisch-russische Geschichtsdiskurs nach 1989 Wolfram von Scheliha Wolfram von Scheliha 221–263
- 264–297 Opfer und Helden – vergangenheitspolitische Strategien der ukrainischen Eliten Tomasz Stryjek Tomasz Stryjek 264–297
- 298–308 Europa als Ort gemeinsamer Erinnerungen? Opferstatus, Identität und Emanzipation von der Vergangenheit Pieter Lagrou Pieter Lagrou 298–308
309–448 Teil 3: Meistererzählungen 309–448
- 309–322 Die postheroische Gedächtnisgesellschaft. Bauformen des historischen Erzählens in der Gegenwart Martin Sabrow Martin Sabrow 309–322
- 323–355 Frankreichs Erinnerungslandschaft und die koloniale Vergangenheit Matthias Middell Matthias Middell 323–355
- 356–395 Von der Geschichtspolitik zur Erinnerung als politischer Sprache. Der tschechische Umgang mit der kommunistischen Vergangenheit nach 1989 Michal Kopeček Michal Kopeček 356–395
- 396–426 1989 im Kontext portugiesischer Kontroversen über die jüngste Vergangenheit. Die rechte Rhetorik der zwei Diktaturen Manuel Loff Manuel Loff 396–426
- 427–448 Geschichtspolitik und Gründungsmythen in den nordischen Ländern. 1989 im Rückblick Bo Stråth Bo Stråth 427–448
449–538 Teil 4: Inszenierungen 449–538
- 449–469 Museum – Bühne – Arena. Geschichtspolitik und Musealisierung im Zeichen von Globalisierung und gesellschaftlicher Pluralisierung Joachim Baur Joachim Baur 449–469
- 470–490 Die Musealisierung des Ghettos. Die Darstellung der Verfolgung von Juden während des Zweiten Weltkrieges in Warschauer Museen Monika Heinemann Monika Heinemann 470–490
- 491–513 Zwischen Geschichts- und Gedächtnispolitik. Die Europäisierung nationaler Museen Camille Mazé Camille Mazé 491–513
- 514–524 Bildbenutzungen Monika Flacke Monika Flacke 514–524
- 525–538 »Europa« ausstellen? Zum Werdegang eines supranationalen Museumsprojekts Georg Kreis Georg Kreis 525–538
539–558 Resümee 539–558
- Geschichtspolitik und Erinnerungskultur in Europa heute Etienne François Etienne François
559–560 Autorinnen und Autoren 559–560

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