Krisen, Bedrohte Ordnungen, Zeitenwenden, Resilienz
Regierbarkeitsprobleme in gestressten Gesellschaften
Zusammenfassung
Das Buch behandelt Probleme des Regierens in gestressten Gesellschaften. Es geht einmal um das Phänomen der Krise, das bisher vor allem aus der Warte eines effektiven Krisenmanagements behandelt wurde, während es – wie hier gefordert – der Entwicklung einer umfassenden ganzheitlichen Perspektive bedarf, die Krisen als zugleich kognitive, kommunikative und sozialpsychologische Herausforderungen begreift. Dem gegenwärtigen Demokratiediskurs wird der Krisenbegriff nicht gerecht. Es handelt sich vielmehr um die Bedrohung der demokratischen Ordnung, um deren Erhalt die aktuelle Bedrohungskommunikation kreist. Nach einem Blick auf den überstrapazierten Begriff der Zeitenwende und die Frage, um wessen Resilienz es eigentlich geht, wird die Notwendigkeit betont, schon jetzt zu konzipieren, wie es weitergehen soll, ohne sich dabei mit der Formel von der „Neuen Normalität“ zu beruhigen.
Abstract
The book deals with problems of government in stressed societies. On the one hand, it deals with the phenomenon of crisis, which has so far been treated primarily from the perspective of effective crisis management, whereas what is needed - as called for here - is the development of a comprehensive, holistic perspective that understands crises as simultaneously cognitive, communicative and socio-psychological challenges. The concept of crisis does not do justice to the current discourse on democracy. Rather, it is about the threat to the democratic order, around the preservation of which the current communication of threat revolves. After taking a look at the overused concept of the turn of an era and the question of whose resilience is actually at stake, the need to conceive now how things should continue is emphasised, without being reassured by the formula of the ‘new normality’.