Konsumentenverhalten in der Sharing Economy
Analysen ausgewählter Einflussfaktoren auf das Sharingverhalten
Zusammenfassung
Die Ökonomie des Teilens wird als ein Phänomen beschrieben, welches das Potenzial hat, Märkte und das mit ihnen korrespondierende Verhalten von Konsumenten dauerhaft zu verändern. Dem Grundprinzip „Teilen statt Besitzen“ folgend, könnte Sharing – so die implizite Annahme – zu einer besseren Auslastung kaum genutzter Güter und Dienstleistungen führen. Vor diesem Hintergrund könnte Sharing eine zentrale Möglichkeit zur Stärkung nachhaltiger Konsummuster sein.
Angesichts dessen ist das Ziel der vorliegenden Publikation durch systematische Analyse ausgewählte Einflussfaktoren einen Erklärungsbeitrag zum Sharingverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten zu leisten. In fünf verschiedenen Beiträgen wird u.a. gezeigt, dass die Bereitschaft zum Sharing mit zunehmender sozialer Distanz zum Austauschpartner abnimmt. Ferner wird dargelegt, dass ökonomische Motive einen starken Einfluss auf die Loyalität gegenüber einem Sharing-Anbieter ausüben. Neben diesen selbstbezogenen Präferenzen wird aufgezeigt, dass ebenso soziale und ethische Motivationen in den Bedürfnisstrukturen der Sharing-Geber und -Nehmer zu finden sind. In der Gesamtbetrachtung aller Beiträge wird deutlich, dass Sharing als ökonomische Austauschpraxis in einem Spannungsfeld von individueller Nutzenorientierung und Gemeinwohlorientierung liegt. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden im Rahmen des Konzepts der strategischen Marketingplanung Handlungsimplikationen für Unternehmen sowie gesellschaftliche Akteure aufgezeigt.Dabei wird deutlich, dass mögliche Maßnahmen als andauernde Aufgabe systematisch geplant, umgesetzt und kontrolliert werden sollten, wenn gesellschaftliche Herausforderungen im Kontext der Nachhaltigkeit gelöst werden sollen.
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- 1–16 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–16
- 17–18 Abkürzungsverzeichnis 17–18
- 19–28 1. Zur Notwendigkeit der Untersuchung von Sharing im Konsumentenverhalten 19–28
- 1.1 Zur Relevanz von Sharing im Konsumentenverhalten
- 1.2 Problemstellung und Zielsetzung der vorliegenden Arbeit
- 1.3 Gang der Arbeit
- 29–44 2. Begriffliche und theoretische Grundlagen zur Erklärung von Sharing 29–44
- 2.1 Zur Genealogie des Begriffs Sharing
- 2.2 Sharing in der ökonomischen Theorie
- 2.3 Sharing in Abgrenzung zu anderen Formen des Austauschs
- 2.4 Arten des Sharings: Sharing-In und Sharing-Out
- 2.5 Theoretische Weiterentwicklungen
- 45–62 3. Konzeptualisierung des Phänomens Sharing 45–62
- 3.1 Sharing im Rahmen der marktorientierten Unternehmensführung
- 3.2 Das S-O-R-Modell als Ausgangspunkt zur Erklärung von Konsumentenverhalten
- 3.3 Überblick und Operationalisierung der Einflussfaktoren auf das Sharingverhalten
- 3.3.1 Das System der intervenierenden Variablen: Kognitive, aktivierende und prädisponierende Prozesse
- 3.3.2 Das Schalenmodell zur inhaltlichen Differenzierung intervenierender Variablen
- 3.3.2.1 Psychische Determinanten des Konsumentenverhaltens im Sharing
- 3.3.2.1.1 Emotion
- 3.3.2.1.2 Motivation
- 3.3.2.1.3 Einstellung
- 3.3.2.2 Persönliche Determinanten des Konsumentenverhaltens im Sharing
- 3.3.2.2.1 Involvement
- 3.3.2.2.2 Persönlichkeit
- 3.3.2.3 Soziale Determinanten des Konsumentenverhaltens im Sharing
- 63–74 4. Systematische Einordnung der Beiträge 1 bis 5 63–74
- 75–154 5. Ausgewählte Beiträge 75–154
- 5.1 Beitrag 1: To share or not to share? Explaining willingness to share in the context of social distance,
- 5.1.1 Abstract
- 5.1.2 Introduction
- 5.1.3 Conceptualization of sharing in consumer behavior research
- 5.1.4 Field theory as a theoretical basis
- 5.1.4.1 Main aspects of field theory
- 5.1.4.2 Environmental dimension of field theory
- 5.1.4.3 Role of consumer characteristics in field theory
- 5.1.5 Methodology and experimental design
- 5.1.5.1 Measuring WTS as a function of social distance
- 5.1.5.2 Experimental design
- 5.1.5.3 Selection of products
- 5.1.5.4 Scales
- 5.1.6 Results
- 5.1.6.1 Data collection and sample characteristics
- 5.1.6.2 Data analysis
- 5.1.7 Discussion
- 5.1.8 Limitations and future research
- 5.2 Beitrag 2: Free lunch, anyone? Different motivational factors for explaining foodsharing intention ,
- 5.2.1 Abstract
- 5.2.2 Introduction
- 5.2.3 Theoretical background and hypotheses development
- 5.2.4 Methodology and results
- 5.2.5 Conclusion
- 5.3 Beitrag 3: “Doing good and having fun” – The role of moral obligation and perceived enjoyment for explaining foodsharing intention,
- 5.3.1 Abstract
- 5.3.2 Theoretical background
- 5.3.3 Materials and methods
- 5.3.4 Conclusion
- 5.4 Beitrag 4: Customer loyalty in different sharing sectors – The role of economic, social and environmental benefits,
- 5.4.1 Abstract
- 5.4.2 Introduction
- 5.4.3 Theoretical background
- 5.4.3.1 Triple Bottom Line approach
- 5.4.3.2 Economic dimension
- 5.4.3.3 Social dimension
- 5.4.3.4 Environmental dimension
- 5.4.3.5 Moderators and control variables
- 5.4.4 Measurements of study 1 to 5
- 5.4.5 Results
- 5.4.5.1 Sample characteristics
- 5.4.5.2 Results of the measurement models
- 5.4.5.3 Results of the structural model
- 5.4.6 General discussion and implications
- 5.4.7 Limitations and future research
- 5.4.8 Appendix
- 5.5 Beitrag 5: Teilen statt Besitzen: Disruption im Rahmen der Sharing Economy
- 5.5.1 Abstract
- 5.5.2 Sharing – aus alt wird neu dank Digitalisierung
- 5.5.3 Sharing Economy – die neue Ökonomie des Teilens
- 5.5.3.1 Skizzierung des Sharing-Begriffs
- 5.5.3.2 Einflussfaktoren der Sharing Economy
- 5.5.3.3 Ausgestaltung von Sharing-Modellen
- 5.5.4 Disruption – wie neue Ideen Märkte verändern
- 5.5.4.1 Zur Theorie der Disruption
- 5.5.4.2 Kritik
- 5.5.4.3 Erweiterung mithilfe des Geschäftsmodellansatzes
- 5.5.5 Synthese: Das Disruptionspotential der Sharing Economy
- 5.5.5.1 Sharing-anbieterbezogene Faktoren
- 5.5.5.2 Unternehmensbezogene Faktoren
- 5.5.5.3 Branchenbezogene Faktoren
- 5.5.6 Fazit
- 155–188 6. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen 155–188
- 6.1 Zusammenfassung des Erkenntnisbeitrags
- 6.2 Handlungsimplikationen für die Praxis
- 6.3 Kritische Würdigung und Ausblick auf weiteren Forschungsbedarf
- 189–190 7. Schlussbemerkung 189–190
- 191–192 Anhang 191–192
- 193–218 Literaturverzeichnis 193–218