Zusammenfassung
In den vergangenen Jahren ist ein Aufschwung sozialwissenschaftlicher Zeitforschung zu beobachten. Dabei geht es einerseits um Zeit als Medium politischer Entscheidungen, andererseits um politische Strategien der Verzeitlichung. In Demokratien wirkt Zeit durch institutionalisierte Verfahrensrhythmen und Amtszeiten als Ressource, aber auch als Grenze von Macht. Anhand der europäischen Haushalts- oder der lokalen Klimapolitik wird der Einfluss von Periodisierungen und Befristungen auf das Regieren in Mehrebenensystemen deutlich. Zudem verweisen aktuelle Forschungen auf Konflikte zwischen den politischen Eigenzeiten und den sozioökonomischen Anforderungen an die Zeitorganisation demokratischen Regierens. In einer beschleunigten Welt gerät Politik unter Akzelerations- und Anpassungsdruck. Die Folgen sind umstritten. Der Sonderband bringt die verschiedenen Debattenstränge erstmals in einen Dialog und präsentiert neue Ansätze und Erkenntnisse zum Zusammenhang von Zeit und Politik. Mit Beiträgen von: Klaus H. Goetz, Hubert Heinelt, Ina Kerner, Wolfram Lamping, Henning Laux, Wolfgang Merkel, Claus Offe, Kari Palonen, Jürgen Portschy, Hartmut Rosa, Friedbert W. Rüb, Andreas Schäfer, Holger Straßheim, Katrin Toens, Tom Ulbricht und Nikolaos Zahariadis.
Schlagworte
Klimawandel Krise Bologna-Prozess Clockwork politics Stuttgart 21- 6–7 Vorwort 6–7
- 8–25 Einleitung 8–25