Effiziente Regeln für Telekommunikationsmärkte in der Zukunft
Kartellrecht, Netzneutralität und Preis-Kosten-Scheren
Zusammenfassung
Mehr als 10 Jahre nach ihrer Liberalisierung stehen die Telekommunikationsmärkte vor neuen ordnungspolitischen Herausforderungen. Drei Kernfragen, die für die zukünftige Ausgestaltung des Rechtsrahmens für Telekommunikationsmärkte zu klären sind, werden in diesem Buch erörtert. (1) Wie schnell und auf welche Art kann der Übergang von der Ex-ante-Regulierung zur Ex-post-Kontrolle durch das allgemeine Wettbewerbsrecht bewerkstelligt werden? (2) Welche besonderen Herausforderungen müssen an die Regulierung des Internets gestellt werden, um auf der einen Seite eine für die Nutzer möglichst optimale Nutzung der bestehenden Netz-Infrastrukturen (auch bei Kapazitätsengpässen) zu ermöglichen und auf der anderen Seite einen effizienten Infrastrukturausbau zu gewährleisten? Anders ausgedrückt lautet die Frage: Sollte die so genannte Netzneutralität im Internet regulatorisch garantiert werden? (3) Wie lassen sich bei einer Deregulierung der Endkundenmärkte Preis-Kosten-Scheren erkennen und wie sollte mit diesem Problem wettbewerbspolitisch umgegangen werden?
Der Frage des optimalen Übergangs von der Regulierung ins Wettbewerbsrecht widmen sich Bernd Holznagel und Ingo Vogelsang in einem umfassenden Beitrag, in dem sie den Ansatz der „Ladder of Remedies“ entwickeln. Ralf Dewenter erörtert im zweiten Beitrag des Buches die Frage der Netzneutralität aus ökonomischer Perspektive, während Justus Haucap und Ulrich Heimeshoff im dritten Beitrag Testverfahren zur Überprüfung von Preis-Kosten-Scheren bei Bündelprodukten auf Telekommunikationsmärkten entwickeln.
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