Zur Relativität der Vergeltung als Strafzweck unter besonderer Berücksichtigung des Retributivismus Kants
Zusammenfassung
Der Autor ordnet die Vergeltungstheorie einer Gruppe von Straftheorien zu, die auch relative Theorien einbezieht, und zwar dem „Retributivismus“. Damit entfällt die Etikettierung als zwecklos, rigoros, rein, umfassend oder grausam. Drei Thesen bilden den Kern des Retributivismus: Die Strafe instanziiert einen intrinsischen Wert. Die Strafe gleicht das negative Verdienst des Täters aus. Die Strafe trägt zur Verwirklichung der Gerechtigkeit bei. Es zeigt sich, dass Kants Strafrechtslehre als eine Version des relativen Retributivismus aufgefasst werden kann.
Abstract
The concept of “Vergeltungstheorie” is defined by questioning its absoluteness as its essential quality and subsuming it under a type of theory of punishment that also includes relative theories: the retributivism. This eliminates its labeling as purposeless, rigorous, pure, comprehensive, or cruel. Its core consists of three theses: Punishment instantiates an intrinsic value. Punishment fits the negative desert of the offender. Punishment contributes to the realization of justice. All this is shown by the example of Kant's doctrine of criminal law: It can be understood as a version of relative retributivism.
Schlagworte
Etikettierung criminal law intrinsic value Gerechtigkeit intrinsischer Wert justice Kant labeling negativer Verdienst negative merit offenders Relativität punishment Retributivismus Strafe purpose of punishment Strafrechtslehre relativity retribution Straftheorien retributivism Strafzweck Täter theories of punishment Vergeltung- 579–580 D. Schlusswort 579–580
- 581–617 E. Literaturverzeichnis 581–617