Zusammenfassung
In dieser rechtshistorischen Arbeit wird die von Kontinuitäten und Brüchen gekennzeichnete Entwicklung der Idee kommunaler Selbstverwaltung anhand der verwaltungsgerichtlichen Spruchpraxis zu kommunalen Angelegenheiten im Großherzogtum Baden nachgezeichnet. Mit besonderem Augenmerk auf die Kommunalaufsicht und das kommunale Wahlrecht zeigt die Studie, wie das Verständnis kommunaler Aufgabenerledigung zwischen Unselbständigkeit und Autonomie oszillierte und wie die Rechtsprechung zu einer unabhängigen Gerichtsbarkeit heranreifte. Die Arbeit gibt eine umfassende Einordnung der Wegmarken und Wendepunkte bei der Institutionalisierung der kommunalrechtlichen Judikatur in der Zeit vom frühkonstitutionellen Baden bis zur Novemberrevolution.
Abstract
This legal-historical work traces the development of the idea of municipal self-government, which was characterized by continuities and setbacks, on the basis of administrative court decisions on municipal matters in the Grand Duchy of Baden. With a special focus on municipal supervision and municipal electoral law, the study shows how the understanding of municipal task performance oscillated between non-autonomy and independence and how an independent administrative jurisdiction developed. The work provides a comprehensive overview of the milestones and turning points in the institutionalization of municipal jurisdiction in the period from early constitutional Baden to the November Revolution.