Die finanzielle Komponente des Urlaubsanspruchs im deutschen und im europäischen Recht
Wechsel der Regelungskonzeption ohne Gesetzesänderung?
Zusammenfassung
Das Urlaubsrecht war in den vergangenen Jahren durch die Rechtsprechung von EuGH und BAG einem starken Wandel unterworfen. Der Gesetzgeber blieb untätig. Die Arbeit geht der Frage nach, ob diese richterrechtliche Umgestaltung des Urlaubsrechts die Grenzen der Auslegung und Rechtsfortbildung wahrt oder eine gesetzliche Neuregelung erforderlich ist. Dabei stehen besonders die Fragen im Vordergrund, die die finanzielle Komponente des Urlaubsanspruchs betreffen wie etwa die Urlaubsabgeltung und deren Vererblichkeit sowie die Umrechnung von Urlaubsansprüchen bei Änderungen des Beschäftigungsumfangs. Zuvor unterzieht die Arbeit die unionsrechtlichen Vorgaben aus Richtlinienrecht und Grundrechtecharta sowie deren Rezeption durch den EuGH einer kritischen Analyse.
Abstract
In recent years, holiday law has been subject to major changes due to the case law of the ECJ and the Federal Labour Court. The legislator remained inactive. The paper examines the question of whether this judicial reshaping of holiday law respects the limits of interpretation and further development of the law or whether a new statutory regulation is necessary. The focus is on questions concerning the financial components of the holiday entitlement, such as holiday compensation and its inheritability, as well as the conversion of holiday entitlements in the event of changes in the scope of employment. Prior to this, the work critically analyses the EU legal requirements from the law of directives and the Charter of Fundamental Rights as well as their reception by the ECJ.