Zusammenfassung
Dieses Buch will im Kontext einer säkularisierten Gesellschaft einen Weg zeigen, wie Menschen in dieser Welt und in dieser Zeit Erfahrungen von Gott und mit Gott machen können. Dabei bezieht es sich auf die nur wenig bekannten Arbeiten des Jesuiten Marcel Jousse (1886–1961), der als Erster einen leiborientierten Ansatz vorgestellt hat. Ihm zufolge kommt dem Leib eine wesentliche Rolle in der Erkenntnis- und Wertebildung zu. Das Leibgedächtnis ist mehr noch als das kognitive Gedächtnis der Ort, an dem sich Identität bildet und bewahrt wird. Dieser Ansatz ermöglicht einen neuen Zusammenhang zwischen Phänomenologie, Anthropologie und praktischer Theologie: Aus phänomenologischer Sicht wird das betrachtet, was gewahr werden will, wenn „Gott ins Denken einfällt“ (Levinas). Dabei ist es gerade der Leib, der es vermag, Transzendenz durchscheinen zu lassen. Er ist „der Tempel Gottes“. er kann die unsichtbare Präsenz Gottes sichtbar machen.
Für die Spiritualität der Wahrnehmung bedeutet dies, dass die Beziehung zu Gott über die Empfindungen des Leibgedächtnisses gewahr werden, bewahrt und neu belebt werden kann. Ins Zentrum rücken die Erfahrung und das Gespür für eine Wirklichkeit, hinter denen all unsere Erklärungen immer zurückbleiben werden.
Schlagworte
Philosophie Gott Religionsphilosophie Wahrnehmung Gotteserfahrung Spiritualität- 12–13 Dank 12–13
- 14–19 Vorwort 14–19
- 20–46 Einleitung 20–46
- 265–307 V Begegnung und Haltung 265–307
- 326–336 Bibliographie 326–336