Bildung, ist neben Erziehung und von ihr abgrenzbar, seit dem 18. Jh. ein eigenständiger Begriff für pädagogische Prozesse, die andere europäische Sprachen so nicht benennen. Systematisch wird der Bildungsbegriff in der klassisch-idealistischen Epoche ausgearbeitet und seitdem infolge veränderter geistiger und gesellschaftlicher Entwicklungen mehrfach inhaltlich neu gefasst. Bildung hat eine geisteswissenschaftliche Tradition, die von einigen empirisch vorgehenden Erziehungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern für verzichtbar gehalten wird. Das Phänomen aber, dass und wie der Mensch seine Persönlichkeit durch die Auseinandersetzung mit den Dingen der Welt (mit Wissenschaft ebenso wie mit der Lebenspraxis) entwickelt und entfaltet, lässt sich nicht ohne Rückgriff auf besondere Lernprozesse in seinem Leben erklären. Bildung ist im Letzten Persönlichkeitsbildung, die (im konstruktivistischen Verständnis) immer Selbstbildung ist und durch die Schule, Hochschule oder durch andere pädagogische Kontexte und Institutionen nur angeregt, nicht aber vermittelt oder bewirkt werden kann. Im Laufe der letzten drei Jahrhunderte wurde die Bildung für unterschiedliche Ziele funktionalisiert und gesellschaftlich vereinnahmt. Was aber bis heute ihre Bedeutung ausmacht, ist ihr kritisches Potenzial, das sie heute wie früher unentbehrlich macht.
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