Die nukleare Dimension des Ukraine-Kriegs

Ulrich Kühn

doi:10.5771/0946-7165-2022-2-162

Contents
- Chapter Expand | CollapseAuthorsPage
- 1–2 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–2
- 3–4 Editorial Andrea Liese, Thomas Sommerer Andrea Liese, Thomas Sommerer 3–4
- 5–39 AUFSÄTZE 5–39
  - Die diplomatischen Beziehungen des Heiligen Stuhls Mariano Barbato, Johannes Löffler Mariano Barbato, Johannes Löffler
- 40–65 FORSCHUNGSPERSPEKTIVE 40–65
  - „Liebe Liste“ oder doch „bitte abmelden“? Mathis Lohaus, Michael Giesen Mathis Lohaus, Michael Giesen
- 66–184 FORUM 66–184
  - 66–81 Nachrichtendienstforschung: Einleitung zum Forum Sophia Hoffmann Sophia Hoffmann 66–81
  - 82–101 Transnationale Geheimdienstbeziehungen Noura Chalati Noura Chalati 82–101
  - 102–121 Die außerordentliche Handlungsebene der Nachrichtendienste Ali Dogan Ali Dogan 102–121
  - 122–139 Nachrichtendienstforschung aus systemtheoretischer Perspektive Jan Helmig Jan Helmig 122–139
  - 140–161 Praktiken und Rationalitäten Transnationaler Überwachung Ronja Kniep Ronja Kniep 140–161
  - 162–184 Die nukleare Dimension des Ukraine-Kriegs Ulrich Kühn Ulrich Kühn 162–184
- 185–189 Abstracts 185–189
- 190–190 Mitteilungen der DVPW-Sektion „Internationale Beziehungen“ 190–190
- 191–192 Autorinnen und Autoren 191–192
- 193–193 Impressum 193–193
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ZIB Zeitschrift für Internationale Beziehungen , page 162 - 184

Die nukleare Dimension des Ukraine-Kriegs

Autoren

Ulrich Kühn

DOI
- doi.org/10.5771/0946-7165-2022-2-162
- ISSN: 0946-7165
- ISSN online: 2942-1233
Zusammenfassung

Russlands Krieg gegen die Ukraine begann mit einer nuklearen Drohung Putins gegen den Westen. Es folgten weitere, teils noch deutlichere Drohungen des Kremls. Der Westen nimmt diese und die generelle Gefahr eines russischen Nuklearwaffeneinsatzes ernst und warnt vor den möglichen Konsequenzen; betont aber auch, dass es bisher keine konkreten Anzeichen für einen möglichen Einsatz gäbe. Warum kam es in Russlands Krieg gegen die Ukraine bisher nicht zum Einsatz nuklearer Waffen? Ausgehend von rationalistischen, normativen und kooperativ-formalisierten Theorien und Modellen zum Nichteinsatz beleuchtet dieser Forumsbeitrag die nukleare Praxis des Kriegs und vergleicht sie mit den in der Literatur zu findenden Erklärungen. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass sich der bisherige Nichteinsatz nur teilweise mit den vorhandenen Theorien erklären lässt. Aus diesem Umstand und aus dem Fakt, dass der Krieg bereits eine Reihe neuer nuklearer Phänomene geschaffen hat, ergeben sich offene Fragen und blinde Flecken der Forschung, die eine weitere wissenschaftliche Befassung rechtfertigen.

Abstract

Russia’s war against Ukraine started with a nuclear threat Putin’s against the West. More explicit threats by the Kremlin followed. The West takes these threats and the general danger of Russian nuclear weapons use serious and warns about possible consequences while also stressing that there are no visible signs of impending use. Why did we not see Russian nuclear weapons use in the war against Ukraine so far? Focusing on rationalist, normative, and cooperative-formalized theories and models explaining non-use, this essay highlights the nuclear practice of the war and compares it to the existing scholarly literature. It concludes that existing theories explain only partially the phenomenon of non-use in Ukraine. This finding and the fact that the war has already created a number of new nuclear phenomena, leads to the conclusion that additional scholarly engagement is needed to close existing theoretical gaps.
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