Wie lange reicht das Vermögen bei Einkommensausfall? WSI-Verteilungsbericht 2017

Anita Tiefensee

doi:10.5771/0342-300X-2017-8-597

Contents
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- 556–556 Zehn Jahre Finanzkrise: die wandlungsfähige Dauerkrise. 556–556
- 557–565 Aufstieg des Rechtspopulismus im heutigen Europa – Umrisse einer gesellschaftstheoretischen Erklärung Hans-Jürgen Bieling Hans-Jürgen Bieling 557–565
- 566–576 Funktioniert die europäische Lohnkoordinierung? Befunde aus der deutschen Metall- und Elektroindustrie Martin Seeliger Martin Seeliger 566–576
- 577–586 Veränderungen regionaler Ausbildungsmarktlagen durch mobile Jugendliche Stephanie Matthes, Joachim Gerd Ulrich Stephanie Matthes, Joachim Gerd Ulrich 577–586
- 587–596 Ungleiche Zwillinge: Gewerkschafter in der SPD Martin Behrens, Wade Jacoby Martin Behrens, Wade Jacoby 587–596
- 597–604 Wie lange reicht das Vermögen bei Einkommensausfall? WSI-Verteilungsbericht 2017 Anita Tiefensee Anita Tiefensee 597–604
- 605–613 Interessenvertretung dringend erwünscht: Was Selbstständige von ihrer Gewerkschaft erwarten Hans J. Pongratz Hans J. Pongratz 605–613
- 614–620 Tarifverhandlungen – ein überflüssiges Ritual? Zur Innenansicht eines gesellschaftlichen Konfliktes Jörg Wiedemuth Jörg Wiedemuth 614–620
- 621–626 Soziale Ungleichheit, Exklusion und der Aufstieg der Rechten Martin Kronauer Martin Kronauer 621–626
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WSI-Mitteilungen , page 597 - 604

Wie lange reicht das Vermögen bei Einkommensausfall? WSI-Verteilungsbericht 2017

Autoren

Anita Tiefensee

DOI
- doi.org/10.5771/0342-300X-2017-8-597
- ISSN: 0342-300X
- ISSN online: 2942-3554
Zusammenfassung

Eine wichtige Funktion von Vermögen ist die Sicherung des Konsumniveaus bei Einkommensausfällen. Die Hälfte der Haushalte könnte ohne ihr derzeitiges Einkommen maximal zwei Jahre ihr aktuelles Konsumniveau durch Verbrauch ihres Vermögens halten. Darin enthalten sind allerdings auch Haushalte, die verschuldet sind oder über kein nennenswertes Vermögen verfügen und somit auf ein regelmäßiges Einkommen angewiesen sind. 10 % der Haushalte könnten bei einem Einkommensausfall mindestens 13 Jahre mit ihrem Vermögen ihr aktuelles Konsumniveau halten. Aufgeschlüsselt nach Altersgruppen zeigt sich zwar ein Anstieg der Konsumsicherung mit dem Alter, allerdings gibt es einen Sockel von 20 % der Haushalte, die nur sehr kurz ihr aktuelles Konsumniveau durch Verbrauch ihres Vermögens sichern könnten. Insbesondere Alleinerziehende sind auf ihr laufendes Einkommen angewiesen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Haushalte nur über eine sehr eingeschränkte private Absicherung in Form von Vermögen verfügt. Generell kann die Konsumsicherung eines Haushaltes auf privater oder staatlicher Ebene erfolgen. Auf einer der beiden Ebenen sollte sie stattfinden, da sonst wichtige Lebensrisiken nicht abgesichert sind. Auf beiden Ebenen zeigt sich politischer Handlungsbedarf.
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