In der langen gemeinsamen Geschichte von SPD und Gewerkschaften kam es wiederholt zu Konflikten, welche – insbesondere im jüngsten Fall der Arbeitsmarktreformen der Regierung Schröder – die zwischen den beiden Organisationen bestehende besondere Nähe infrage zu stellen drohten. Wie die vorliegende statistische Analyse zeigt, spielt die Gewerkschaftsmitgliedschaft in den Reihen der SPD-Aktivistinnen und Aktivisten weiterhin eine bedeutende Rolle. SPD-Aktive mit und ohne Gewerkschaftsmitgliedschaft unterscheiden sich aber nicht nur hinsichtlich des Alters, der Bildung und des betrieblichen Engagements, sie haben auch unterschiedliche politische Einschätzungen: wie beispielsweise in Bezug auf die Entwicklung des deutschen Sozialstaates. Neben der Gewerkschaftsmitgliedschaft selbst ist es – so zeigen die Daten – von erheblicher Bedeutung, ob SPD-Mitglieder erst der Gewerkschaft und dann der Partei beigetreten sind oder ob die Mitgliedschaften in beiden Organisationen in umgekehrter Reihenfolge erfolgten.
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