Während Deutschland im europäischen Krisenkontext derzeit zum „Job-Wunder“ deklariert wird, erkennt die Arbeitsforschung eine jahrzehntelange, permanente Krise der (deutschen) Arbeitsgesellschaft. Unterbeschäftigung, Prekarisierung und Überlastung sind einige der vielen Krisensymptome. Inzwischen scheint es, als würde die Krise der Arbeitsgesellschaft von Lohnabhängigen weitgehend passiv und apathisch hingenommen. Streikvolumina sind, entgegen der öffentlichen Wahrnehmung, rückläufig, Mitgliedschaften in den Tarifparteien verharren auf niedrigem Niveau und Protestwellen, wie sie z.T. in Südeuropa stattfinden, bleiben aus. Gleichzeitig formieren sich jedoch unterhalb der öffentlichen Wahrnehmungsschwelle neuartige, verborgene Arbeitskonflikte, in denen sich das Konfliktpotenzial der Krise von Arbeit und Reproduktion entlädt. Der Beitrag zeigt, in welche Richtung sich Arbeitskonflikte seit den 1980er Jahren gewandelt haben: Es vollzieht sich eine Veralltäglichung von Arbeitskonflikten. Empirische Forschungsergebnisse lassen erkennen, welche Konfliktherde heute maßgeblich sind und dass es zu einer Intensivierung alltäglicher Arbeitskonflikte kommt.
This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.
Der heruntergeladene Inhalt darf nur für eigene Zwecke genutzt werden. Jede Art der Vervielfältigung führt zu einer Urheberrechtsverletzung!
This form uses Google Recaptcha for spam protection. Please enable Marketing Cookies in order to activate Recaptcha and use this form.