Wirtschaftliches Wachstum – hiermit ist in aller Regel das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gemeint – gilt gemeinhin als zentraler Auslöser globaler ökologischer Probleme. Wachstumskritik bildet daher einen Kernbestandteil der zivilgesellschaftlichen Degrowth- oder Postwachstums-Bewegung. Gewerkschaften gelten dabei nicht unbedingt als Mitakteure. Doch die Fokussierung allein auf die Schrumpfung des BIP greift zu kurz: Erstens ist das BIP ein denkbar schlechter Indikator, um Aussagen über Nachhaltigkeit und die sozial-ökologische Qualität der Entwicklung zu treffen. Zweitens sind Schrumpfung und Expansion notwendigerweise Kernbestandteile eines notwendigen Transformationsprozesses. Wohlstandssteigernde und -erhaltende Entwicklungen sollten dabei das Ziel sein. Voraussetzung hierfür ist ein demokratischer Prozess, der die Bedingungen einer solchen Entwicklung definiert. Statt der missverständlichen Bezeichnung Degrowth würde sich hierfür einstweilen der Begriff der sozialökologischen Transformation anbieten.
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