Der Beitrag beschäftigt sich mit den Beteiligungsinstrumenten "sachkundige Beschäftigte und Arbeitsgruppen", die 2001 im novellierten Betriebsverfassungsgesetz verankert wurden. Diese als hybride Beteiligung beschreibbaren Instrumente ermöglichen, so die These der Autoren, eine Verknüpfung von Sozial- und Künstlerkritik (Boltanski/Chiapello) an den kapitalistischen Verhältnissen. Sie vermitteln folglich zwischen institutioneller Mitbestimmung und direkter Partizipation. Die Befunde der WSI-Betriebsrätebefragung 2007 zeigen positive Einschätzungen solcher Beteiligungsinitiativen. Sachkundige Beschäftigte und Arbeitsgruppen stellen vor dem Hintergrund der bisherigen Erfahrungen ein probates Mittel zur Verbindung von zentralen Ideen beider Kritiken dar. Machtvoll umgesetzt verkörpern sie die Möglichkeit, individuelle und kollektive Teilhabe auf Dauer zu stellen, Themen der Sozialkritik (wie den Arbeits- und Gesundheitsschutz) wieder auf die Tagesordnung zu rücken und gleichzeitig der Mitbestimmung ein neues, Legitimation stiftendes Standbein zu schaffen.
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