Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Pilotstudie, die den Habitus und das Interessenverhalten moderner gut qualifizierter Arbeitnehmergruppen untersucht hat (von Ingenieuren und technischen Experten der erfolgreichen deutschen Auto-, Maschinenbau- und Informatikbranchen). Der Anteil der semiprofessionellen und professionellen Experten expandiert anhaltend, als Teil eines die wirtschaftliche Produktivität erhöhenden allgemeinen "upgrading" und "re-skilling" und der Renaissance des Arbeitsethos, das sich auf hohe Motivation und Kompetenz, Arbeitsautonomie und Berufsgruppensolidarität stützt. Doch gerade wegen ihrer wachsenden Zahl büßen diese Beschäftigten die Privilegien seltener Kompetenzen ein und erfahren die Unsicherheit und Statusangst der anderen Arbeitnehmer. Besonders enttäuscht sind sie in Großunternehmen, die sie neoliberalen Strategien hoher Flexibilität, des "outsourcings" und übermäßiger Reglementierung unterwerfen. Wo das Management integrativen Strategien folgt, dem Konzept der Betriebsfamilie (wie bei Toyota) oder des vertraglichen Kompromisses (mit Gewerkschaften), besteht mehr Akzeptanz. Solche Aushandlungspolitik erfordert eine kompetente und differenzierende Tarifpolitik, die die Statusveränderungen der verschiedenen Arbeitnehmergruppen reguliert und ausbalanciert.
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