Der Aufsatz behandelt die in den USA stark ausgeprägte Personalisierung der Politik, die mit der Präsidentschaft Donald Trumps einen neuen Höhepunkt erreicht hat. Trump wird als Störenfried der Ordnung dargestellt und auf die Debatte um den puer robustus bezogen, die in der politischen Theorie seit Thomas Hobbes eine zentrale Rolle gespielt hat. Es wird gezeigt, dass Trump einerseits als egozentrischer Störenfried agiert, der das Eigeninteresse gegen die Ordnung ausspielt, andererseits eine totale, nationalistische Einheit etablieren will, mit der die Demokratie gestört und zerstört zu werden droht. In der von ihm propagierten Fusion zwischen dem „Ich“ des Präsidenten und dem „Wir“ des Volkes macht er sich die repräsentative Rolle zunutze, die ihm von Amts wegen zusteht, und nutzt nicht nur deren politische, sondern auch deren theatralische Dimension aus: Er agiert als Darsteller oder Schauspieler des Volkes und versucht, es durch mediale Strategien der Narration in seinen Bann zu ziehen.
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